Konzern senkt Umsatzprognose
Der Ingeneurdienstleister Bertrandt leidet noch unter den Bestellverzögerungen von Volkswagen. Die Aktie hat Nachholpotential.
Seit Beginn des Jahres rutschte der Kurs des Ingenieurdienstleisters rund zehn Prozent ab. Die Wachstumsperspektiven sind aber intakt. Seit mehr als 40 Jahren bietet der Bertrandt-Konzern maßgeschneiderte Lösungen für die Automobil- und Luftfahrtindustrie in Europa, China und den USA. Zu den Hauptkunden des schwäbischen Unternehmens zählen die großen Automobilhersteller sowie zahlreiche Systemlieferanten. Die Porsche AG ist mit rund 30% an Bertrandt beteiligt.
Bertrand profitiert von den steigenden Investitionen der Autobauer in Elektromobilität und autonomes Fahren. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres kletterte der Konzernumsatz um 2,6% auf 497,6 Mio. Euro. Der Gewinn litt jedoch noch unter dem anhaltenden Preisdruck in der Branche. Das Betriebsergebnis lag im ersten Halbjahr mit 35,6 Mio. Euro knapp 16% unter dem des Vorjahreszeitraums.
Da sich Bestellungen bei Bertrands wichtigstem Kunden Volkswagen verzögern, senkte der Konzern seine Umsatzprognose. Unseres Erachtens dürfte die Anpassung ein Einzelfall bleiben, denn der Trend zu neuen Mobilitätslösungen nimmt Fahrt auf. Die Forschung und Entwicklung für neue Autos startet in der Regel drei bis sieben Jahre vor deren Markteinführung. Das wird die Auftragsbücher bei Bertrand anschwellen lassen.
Bertrandt ist fundamental nicht teuer. Das KGV liegt bei ca. 16. Die Dividendenrendite ist mit 3% auch nicht zu verachten. Wir erwarten eine Beschleunigung des Geschäfts. Langfristig orientierte Investoren sammeln darum erste Stücke ein und bauen ihre Position um 80 Euro (Abstauberlimit) aus.
Empfehlung: kaufen, Nachkäufe um 80 Euro
Kursziel: 115 EUR, StoppLoss: unter 73 EUR