Kunst richtig kaufen
Online-Auktionen nehmen immer mehr zu. Dabei gibt es einige Regeln zu beachten.
Immer öfter werden Kunstwerke bei Online-Auktionen erstanden. Etablierte Auktionshäuser bieten den Verkaufskanal zusätzlich an. Daneben versuchen reine Online-Auktionshäuser (z. B. Auctionata in Berlin), ihr Stück vom Kunstmarkt zu bekommen. Sogar auf der bekannten Plattform Ebay werden gelegentlich Kunstwerke und Antiquitäten angeboten. Bei Kunstgegenständen, die in Zeitungen inseriert sind, sollten Sammler vorsichtig sein. Oft sind sie zu teuer angesetzt oder nicht echt. Inzwischen mischen eine Reihe reine Online-Auktionshäuser im Markt mit. Einer ihrer Vorteile ist das breite Angebot. Denn diese Häuser führen oft die Angebote aus vielen Kunst-Segmenten zusammen. So reicht das Spektrum teilweise von historischem Spielzeug über Gemälde bis hin zu Militaria. Das ist vor allem für Einsteiger interessant, weil ohne großen Aufwand ein breiter Marktüberblick gewonnen und vielleicht interessante Einzelstücke entdeckt werden können. Ein Vorteil von Online-Auktionshäusern ist deren Preisvorsprung. Teilweise liegt der Preisvorteil gegenüber herkömmlichen Auktionshäusern bei 20%. Das liegt daran, dass es keine fachliche Kunst-Beratung für Interessenten gibt. Gerade bei Online-Auktionen gilt es aber einige Regeln zu beachten. Der wichtigste Unterschied zum Kauf im Geschäft oder der Galerie: Dort bekommen Käufer in jedem Fall eine (hoffentlich seriöse) Beratung. Außerdem können sie das Kunstwerk direkt in Augenschein nehmen. Bei Online-Auktionen hingegen sind lediglich Abbildungen der Kunstwerke zu sehen, Käufer bekommen also nur einen mittelbaren Eindruck. Wichtig bei Auktionen generell: Die Preisaufrufe erfolgen für Händler und Privatpersonen zugleich. Zu beachten ist allerdings, dass auf den zugeschlagenen Preis die Gebühr des Auktionators (meist 17 bis 20%) und die Mehrwertsteuer (teilweise ermäßigt, z. B. bei ausgewählten Goldmünzen) aufgeschlagen wird. Wurde für einen Gegenstand der Zuschlag bei 1.000 Euro erteilt, kostet das den Käufer bei 19% MwSt. letztlich insgesamt knapp 1.400 Euro. Einsteiger sollten die Vorteile der Online-Welt mit den Präsenz-Auktionen verbinden. Im Internet können sie sich gut einen Überblick verschaffen, auch Stilrichtungen und Objekte finden, die begeistern und in die Sammlung aufgenommen werden sollen. Allerdings empfehlen wir jungen Sammlern, die Auktionen bei den Ausrichtern zu besuchen. Nach einiger Zeit werden Sammler ein gutes Gefühl für die bevorzugte Kunstrichtung entwickeln und auch einige Auktionserfahrung gesammelt haben. Dann spricht auch nichts gegen die Teilnahme an Online-Auktionen.
Fazit: Die Zahl von Online-Auktionen wird wachsen. Denn für Anbieter, aber auch für Händler und Käufer überwiegen die technischen Vorteile dieses Vertriebskanals.