19. und 20. Jahrhundert gesucht
Wer in Druckgrafiken investieren will, sollte auf große Namen setzen.
Wer Geld in Druckgrafiken investieren will, sollte sich auf bereits etablierte Künstler konzentrieren. Diese versprechen nach unserer Erfahrung und Beobachtung noch eine ordentliche Rendite bei einem angemessenen Risiko. Das lässt sich gut an einigen Beispielen zeigen. Attraktive Werke finden Sie z. B. bei den zwei weltberühmten österreichischen Meistern Egon Schiele und Gustav Klimt. Die Wertschätzung der Gesamtwerke dieser beiden Künstler ist vor allem in der jüngsten Zeit gestiegen. Die Gemälde werden auf Gesamtwerte zwischen 70 und 100 Mio. US-Dollar geschätzt. Attraktiver als die Gemälde sind Zeichnungen und Drucke. Gustav Klimts „Umarmender Akt“, eine Bleistiftzeichnung von 1908 sucht gerade in New York in der Preislage zwischen 40.000 und 60.000 US-Dollar einen neuen Besitzer. Egon Schiele liegt sogar noch eine Preisstufe darüber. Für seine wasserfarbene Zeichnung von 1910 müssen zwischen 200.000 und 300.000 Euro kalkuliert werden. Wem das zu teuer ist, der kann auf Marc Chagall ausweichen. Seine buntfarbigen Lithographien, etwa „Le Cirque“ aus dem Jahre 1967, sind in der Preislage um rund 40.000 Euro auf dem Markt zu haben. Lithographien von Chagall sind reichlich verfügbar. Eine große Nummer für anlegende Sammler ist natürlich Pablo Picasso. Hier kostet ein farbiger Linolschnitt von 1962 („Femme assise au Chignon“) um die 50.000 Euro. Auch Picasso ist bekannt dafür, dass er unzählige Zeichnungen und Drucke geschaffen hat. Die genannten Preise scheinen vielleicht hoch. Aber die vier Künstler sind so bedeutend, dass es sich noch lohnt, einzusteigen. Denn sie sind nicht nur in Deutschland, England und Frankreich gefragt. Auch in den USA und Hongkong machen diese Namen inzwischen die Runde. Das spricht für Preissteigerungspotenzial. Werke dieser Meister haben ihre Preise in der Vergangenheit um ca. 10 bis 20% pro Jahr gesteigert. In der zweiten Reihe gibt es aber auch noch aussichtsreiche Kandidaten. Die Zeichnungen und Drucke von Impressionisten wie Pierre Bonnard, Paul Cézanne, Edgar Degas, Edouard Manet, Auguste Renoir und der amerikanischen Malerin Mary Cassatt sind gefragt und zu bezahlbaren Preisen zu haben. Hier liegt der Preisrahmen zwischen 1.800 und 30.000 Euro. Allerdings muss ein Sammler zum Ankauf dieser Künstler nach London oder Paris fahren. Aktueller Geheimtipp sind der Schwede Anders Zorn und der Amerikaner James Whistler. Beide Künstler werden gerade in den USA derzeit verstärkt gesucht.
Fazit: In diesem Segment gilt die alte Tradition, dass nur Arbeiten von erstklassigen und anerkannten Künstlern eine außerordentliche Rendite abwerfen. Wer an den Werken der genannten Namen Gefallen findet, kann guten Mutes investieren.