Anleger haben es schwer, auf den Finanzmärkten Geld zu verdienen. Aber auch am Kunstmarkt ist es eine Kunst, das eigene Geld mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis zu vermehren. Bei Investitionen in Kunst stellt sich die Frage, ob es besser ist, Moderne Kunst oder die Alten Meister zu favorisieren.
Der Kunstmarkt ist in den vergangenen Jahren erheblich gewachsen. 2014 wurden alleine auf Auktionen 16,1 Mrd. Euro Umsatz getätigt. Der Handel – auf offenem Parkett und zwischen Privatleuten untereinander – steuerte weitere rund 10 Mrd. Euro bei.
Beginnen wir mit der Modernen Kunst (ab 1900). Werke aus der jüngsten Epoche anerkannter Künstler gibt es mit stetiger Wertsteigerung reichlich. Deren Preise klettern pro Jahr um etwa zehn bis zwanzig Prozent. Wir hatten an dieser Stelle jüngst über Egon Schiele, Gustav Klimt, Marc Chagall und Pablo Picasso berichtet. Daneben gibt es aber auch Arbeiten anderer Künstler. So ist das Werk des Bildhauers Horst Antes oder seines Studienkollegen HAP Grieshaber beachtlich. Auch das des „Nagelkünstlers“ Günther Uecker, oder von „Enten-Köster“ (für dessen naturalistische Entenbilder in Bayern Unsummen bezahlt werden) sind einen Blick wert. In diese Kategorie fällt auch die Abstrakte Han Trier und der Leipziger Neo Rauch. Erwähnt werden sollten auch die Werke des Kolumbianers und Freundes dicker Menschen, Fernando Botero, sowie Ernst-Ludwig Kirchner und Max Pechstein. Dieser Querschnitt zeigt, dass für Jeden und in jeder Preiskategorie etwas käuflich ist.
Die Künstler haben mit ihren Arbeiten die Werte der Börsenpapiere übrigens weit übertroffen. Beispiel Günther Uecker: Werke, die vor zwölf bis fünfzehn Jahren von den Galerien für rund 500 Euro angeboten wurden, haben heute einen Marktwert zwischen 15.000 bis 30.000 Euro.
Fazit: Kunst ist ein Investmentsegment, das eigentlich nahezu jedermann offensteht. Einsteigen kann man schon mit ein wenig Expertise und viel Geschmack. Wer kauft, was gefällt, kann nicht viel falsch machen. Dass die Werke moderner Kunst gute Preisperspektiven haben, liegt auch an neuen Märkten wie etwa Russland und China. Dort sind gerade vermehrt Käufer aktiv.