Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2004
Kunstmarkt

Neue Käufer – Neuer Markt

Der Kunstmarkt im Wandel: Neue Käuferschichten stoßen Veränderungen an, die jeder Anleger schon jetzt berücksichtigen sollte.
Der dominierende Käufertypus am Kunstmarkt ändert sich – und verändert damit den gesamten Markt. Früher hieß es: Kunstsammler agieren im Verborgenen. Den Markt beobachten, Kontakte knüpfen, Auktionen meiden, kaum in Erscheinung treten und über lange Zeiträume eine prägnante Kollektion aufbauen – diesen Sammlertyp findet man heute immer weniger. Das Auftauchen neuer Sammlerschichten aus den Emerging Markets und neue Ziele von Sammlern verändern das Marktgeschehen. Der Generationenwechsel zeigt sich vor allem auf internationalen Auktionen. Denn der neue Sammlertypus fokussiert stärker auf eine schnelle Preissteigerung. Daher konzentrieren sich die Sammler auf bekannte und große Namen. Denn das Risiko, mit Käufen der 100 bis 200 Marktführer falsch zu liegen, ist geringer als bei Newcomern der Szene. Die Preisentwicklung bestätigt diese Strategie. Die Preise für Ölgemälde von Fernand Léger stiegen in den letzten 15 Jahren um 332%, Roy Lichtensteins Gemälde um 442% oder Gemälde von Gerhard Richter um 634% (Quelle: Artprice.com). Dies ist Ausdruck der immer stärkeren Konzentration der Marktteilnehmer auf Werke der 100-200 Marketleader. Das strahlt auch auf die Auktionshäuser aus, die ihr Angebot entsprechend gestalten. Die beiden Marktführer Christie's und Sotheby's setzten im 1. Halbjahr 2015 auf globale Markennamen und Nobelkünstler wie Monet, Degas, Richter, Polke, Léger u. a. Sotheby's punktete z. B. mit Roy Lichtensteins „The Ring“ von 1962 für 41,7 Mio USD oder Sigmar Polkes „Dschungel“ von 1967 für 27,1 Mio USD. Eher Traditionelles hatte Christie's im Angebot. So etwa standen Fernand Légers „Le Corsage Rouge“ für 17 Mio. USD oder Leinwände von Monet und Degas für 16,4 bzw. 12 Mio. USD im Saal. Begleitet wird dieser Prozess der Marktveränderung durch einen gewaltigen Investitionsschub der Auktionshäuser und Großgalerien. Sie verstärken insbesondere ihre Vermarktungsmaschinerie. Neue Showrooms und ausgefallene Ansprachen sollen die Kundenbindung erhöhen. Das inszenierte Event des Kunstkaufs scheint sich vor das eigentliche Kunstwerk selbst zu setzen. Bezeichnend dafür ist das Verhalten der Protagonisten auf Auktionen und Vernissagen. Beifall für erfolgreiche Zuschläge und Champagnerkorkenknallen signalisieren eher, dass da jemand ist, der es sich leisten kann, als jemand, der auch etwas von Kunst versteht. Daneben fällt uns eine „Berater- und Experten-Inflation“ auf. An einer Vielzahl von Käufen – insbesondere im Hochpreissegment – wirken inzwischen etliche Berater, Kunstwissenschaftler und Kustoden mit. Die sollen dem Käufer glaubhaft machen, warum das jeweilige Kunstwerk wichtig und damit teuer ist. Besonders in Asien vermelden die internationalen Großauktionäre derzeit häufig Topzuschläge. Der Markt munkelt allerdings, dass es gelegentlich Probleme mit der Bezahlung der Ware gibt und manch schönes Geschäft sich alsbald in Luft auflöst.

Fazit: Der Kunstmarkt wandelt sich gewaltig. Insbesondere neue, junge Käuferschichten drücken ihm ihren Stempel auf und stellen althergebrachte Regeln auf den Kopf. Das führt inzwischen zu deutlich spürbaren Verschiebungen auf der Anbieterseite und dort zu einer schärferen Fokussierung z. B. auf Marketing. Käufer sollten das bei ihrer Bewertung von Stücken berücksichtigen

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Das Beratungsgespräch in TOPS 2025: Terminvereinbarung

Banken im Check: Unterschiede bei Terminvereinbarungen und Datensicherheit

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Etliche Banken haben Nachholbedarf bei der Sicherheit und Transparenz in der Kundenkommunikation. Die Analyse der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz aus den Protokollen der Kunden beleuchtet die Kundenservice- und Sicherheitsstandards von Banken im deutschsprachigen Raum. Im Fokus stehen Online-Terminvereinbarungen, die Dauer der Rückmeldung, der Einsatz von E-Mail-Verschlüsselung sowie der Umgang mit Telefon- und Videokonferenzen.
  • Die verschneiten Pfade zur Weisheit

Das Christkind, der Nikolaus und der verborgene Schatz in der Fuchsburg

Grafik erstellt mit DALL*E
In einem Land, wo die Winter neuerdings wieder kälter waren und die Nächte länger dauerten, lebte die Legende von der Fuchsburg, einem Ort voller Weisheit und Geheimnisse. Nur alle 75 Jahre öffnete sie ihre Tore für einen einzigen Tag, und jenen, die den Weg fanden, versprach sie kostbares Wissen und kluge Ratschläge – zu einem unschlagbaren Preis.
  • Der Ukraine-Krieg geht zu Ende

Kalter Krieg 2.0? Europa braucht neue Antworten

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
Der Krieg in der Ukraine geht in die Endphase. Politische und wirtschaftliche Themen benötigen schon in Kürze Antworten. Wie sieht die Zukunft der Ukraine aus? Und wie kann Europa langfristig Stabilität schaffen, ohne in die Logik des Kalten Krieges zurückzufallen? Visionen sind gefragt, und Brüssel ist dabei gefordert, meint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Fuchs-Depot: +15% seit Jahresanfang

Jahresendrallye zu Ende fahren

Die Börsen hangeln sich weiter hoch, unser Depot erreicht den nächsten Höchststand. Seit Jahresanfang haben wir einen Gewinn von 15% gemacht. Nun wollen wir die Jahresendrallye in Ruhe zu Ende fahren.
  • Fuchs plus
  • Neue ökologische Produkte und Geschäftsmodelle

Aussichtsreiche Recycling-Erfindungen

Der Ökodesign-Preis prämiert jedes Jahr ökologische Produkt-Innovationen. In diesem Jahr fällt auf, dass sich viele Unternehmen mit der Kreislaufwirtschaft un dem Recycling beschäftigt haben. FUCHSBRIEFE stellen einige Innovationen vor, die der Grundstein für neue Geschäftsfelder sind.
  • Fuchs plus
  • Windenergie aus Dänemark

Vestas Wind Systems: Aktie mit Erholungspotenzial

V236-15.0 MW prototype - Vestas © Courtesy of Vestas Wind Systems A/S
Die dänische Vestas ist eines der größten Windenergie-Unternehmen der Welt. Vestas wickelt komplette Windenergie-Projekte international ab. Das 1945 im dänischen Aarhus gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 30.000 Menschen und hat in 88 Ländern Windkraftanlagen installiert. Diese produzieren eine Leistung von mehr als 185 GW. Das Unternehmen blickt gut gelaunt ins neue Jahr.
Zum Seitenanfang