Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1946
Kunstmarkt

Renaissance der DDR-Kunst

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Die Renaissance der Kunst aus der DDR beginnt.
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Die Renaissance der Kunst aus der DDR beginnt. Diese Wiederentdeckung wird Anlegern einige Chancen für gute Investments bieten. So ist bereits eine steigende Nachfrage nach DDR-Kunst zu verzeichnen. Das ist ein Anlass für uns, das Segment an dieser Stelle etwas genauer zu beleuchten. 25 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer werden viele Urteile und Vorurteile über DDR-Kunst neu bewertet. Wurde nach 1989 die Kunst der DDR von fast allen Experten pauschal mit dem Synonym der staatsnahen sozialistisch-realistischen Auftragskunst abgetan, bietet sich heute ein fein ausdifferenziertes Bild. So knüpfte die frühe Kunst der DDR schnell an spätexpressionistischen Sichtweisen an und nahm Anregungen der französischen und italienischen Malerei auf. Unter Zutat des neupostulierten sozialistischen Menschenbildes entstand eine breite und durchaus inhomogene Kunstszene in der DDR. Sichtbar wird inzwischen auch, dass ostdeutsche Künstler nie ganz von den Entwicklungen der westlichen Welt abgeschnitten waren. Zahlreiche internationale Reisen zu diversen Ausstellungen haben auch über die Jahrzehnte eine Verbindung zur Entwicklung der westlichen Kunst gehalten. Ideologische Dogmen bewirkten zwar die Formalismusdiskussion, die Theorie vom „sozialistischen Realismus“. Sie führten aber in zwei Richtungen. Einerseits bedienten eine ganze Reihe von Künstlern die gewünschten Inhalte und Darstellungsweisen mit ihren Werken, andererseits entzog man sich mit subtilen Kunst-Strategien einer Vereinnahmung durch die gesellschaftlichen Auftraggeber. So entstanden völlig verschiedene Malstilistika wie die Leipziger Schule, die Berliner Schule oder die Dresdner Malerei. Insofern wird dem heutigen Betrachter die unvergleichliche Breite künstlerischen Schaffens in der DDR verständlich. Neben der Auftragskunst für Parteien, Betriebe und Massenorganisationen gab es auch einen privaten Kunstmarkt. Wie in Westdeutschland waren Ärzte, Anwälte, Architekten, Lehrer typische Käufer in den Künstlerateliers oder im organisierten Kunsthandel der DDR. Dabei ist Auftragskunst kein ostdeutsches Phänomen, wie beispielweise die Kanzlerporträts von Adenauer, Kohl, Schröder und zahlreiche Firmensammlungen belegen. Die Attraktivität von DDR-Kunst liegt in ihrer hohen professionell-künstlerischen, d.h. gestalterischen Qualität. Bereits seit Mitte der 50er Jahre fand dies sogar internationale, wenngleich auch nicht westdeutsche, Anerkennung. Die frühen und weiteren Beteiligungen ostdeutscher Künstler an den Biennalen in Venedig oder dem internationalen Ausstellungsbetrieb belegen dies. Die historisch, räumlich und zeitlich klar eingrenzbare Epoche macht DDR-Kunst zu einem abgeschlossenen Sammelgebiet. Ihre Vertreter sind zuordenbar, eine stilkritische Bewertung ist möglich. Die meisten Künstler sind in den fortgeschrittenen Jahren oder am Lebensende im Alterswerk angelangt. Die Malerei der DDR ist also hinsichtlich des Angebots begrenzt. Außerdem steht ein Großteil von Objekten aufgrund der „Bilderstürmerei“ der Nachwendejahre dem Markt nicht mehr zur Verfügung. Erste Einblicke in das Thema DDR-Kunst gibt es in diversen Museen. Dazu gehören das Kunstmuseum Ahrenshoop (MVP), das Lindenau-Museum Altenburg (Sachsen), Kunstarchiv und Dokumentationsstelle für DDR-Kunst Beeskow (Brandenburg), die Städtische Kunstsammlungen /Schloss Burgk Freital (Sachsen), die Willi Sitte Galerie Merseburg (Sachsen) und die Villa am See in Premnitz (Brandenburg).

Fazit: DDR-Kunst steht vor der Wiederentdeckung. Wer die Kunst für sich entdeckt und frühzeitig investiert, dürfte seine Freude daran haben. Welche DDR-Künstler unter Anlageaspekten lohnen, lesen Sie an dieser Stelle im August.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang