Eine überraschende Schlagzeile machte gerade der Fiat: Der Ferrari-Eigentümer hat den Ferrari-Chef Luca di Montezemolo gefeuert. Der hatte den edlen Sportwagenbauer immerhin 23 Jahre lang geführt und ihm zu neuem Glanz verholfen.
Die Ära di Montezemolo ist nun zu Ende. Die künftige Linie des cavallino rampante (sich aufbäumendes Pferdchen) wird nun der Fiat-Chef Sergio Marchionne übernehmen. Der will das ziemlich frei agierende Unternehmen Ferrari deutlich enger an die Fiat-Konzernzentrale anbinden. Von dort will er die Markenführung steuern.
Dieser Personalwechsel könnte sich langfristig auch auf die Wertentwicklung klassischer Ferrari auswirken. So könnte die Nachfrage nach den Klassikern aufgrund der erhöhten Wahrnehmung in der Presse anziehen. Zuletzt hatte ein Ferrari 250 GTO mit rund 30 Mio. Euro bei der Bonhams-Auktion in Kalifornien den höchsten Preis erzielt, der je bei einer Auktion erreicht wurde. Allerdings waren von Experten bis zu 75 Mio. Dollar als Preis erwartet worden. Es liegt aber nahe, dass die Erwartung der Experten einfach überzogen war. Der Preisdruck zeigt sich auch bei den Volumenmodellen aus den späten Sechzigern (z. B. 365 GTB/4 Daytona und der Dino). Auch diese gaben bei vergleichsweise hohem Handelsvolumen leicht nach.
Historische Mercedes, Porsche und alle anderen Marken im HAGI-TOP Index legten dagegen weiter im Preis zu. Die bisher beste Performance für 2014 weist der HAGI-P Index auf, der 14 klassische Porsche ausweist. Gegenüber allen anderen gemessenen Marktsegmenten konnte er um fast 20% seit Jahresanfang zulegen. Auch der HAGI-TOP Index, in dem die Wertentwicklung von 50 Fahrzeugen markenübergreifend gemessen wird, legte seit Jahresanfang um rund 11% zu.
Fazit: Die prognostizierte gesunde Entschleunigung setzt sich fort. Ferrari fährt dabei mit echten Preisrückgängen vorneweg. Allerdings rechnen wir hier mit einer Stabilisierung. Die Preise der anderen klassischen Marken steigen nicht mehr so rasant wie noch zu Jahresbeginn.