Performance-Projekt: Souveräne Sieger
In beiden Projektrunden schafften es (deutlich) mehr als ein Drittel der Teilnehmer nicht, die Kundenvorgaben realer Kapitalerhalt, maximal 20% Verlust vom erreichten Höchststand sowie quartalsmäßige Ausschüttung von 3.000 Euro umzusetzen. Ein „ruhiger Schlaf“ mit möglichst geringen Ausschlägen nach unten war dem Kunden noch nicht einmal bei der Hälfte aller Teilnehmerportfolios vergönnt.
Es ist zwar lobenswert, dass sich 102 Anbieter einem solchen einmaligen Direktvergleich unterziehen, der so noch nie stattgefunden hat. Zugleich ist es aber bezeichnend, dass jeweils 44% den anonymen Status wählten, um sich mit ihrem Ergebnis vor dem Blick des Beobachters zu verstecken.
Der fundamentale Investmentansatz dominierte nicht nur zahlenmäßig das Teilnehmerfeld in beiden Projektrunden, sondern auch vom Erfolg her. Unter den Top 10 in beiden Projektrunden ließ sich kein „Quant“, kein Teilnehmer mit einem quantitativen, prognosefreien Anlageansatz ausmachen.
Wenig überraschend setzen alle Teilnehmer auf breite Streuung ihrer Anlagen und führen den wesentlichen Anteil an der Rendite auf die strategische und taktische Zusammenstellung der Anlagen zurück. Zugleich spielt die Suche nach dem optimalen Ein- und Ausstiegszeitpunkt (Timing) eine untergeordnete Rolle.
Während in Projektrunde I Fonds das beliebteste Anlageinstrument waren, dominierten in Projektrunde II klar Aktien auf Einzeltitelbasis. Als Anlageklasse hatten Aktien ohnehin die Nase vorn. Auch ETF kamen vielfach zum Einsatz, selten dagegen Optionsscheine. Insbesondere in Projektrunde II lagen mit Dr. Kohlhase und Knapp Voith zwei Vermögensverwalter im Vorderfeld, die stark auf Anleihen setzten: in Form von Fonds wie als Einzeltitel.
Viel bewirkt viel – das lässt sich nicht verifizieren. Die beiden nach Punkten Bestplatzierten Performance IMC Vermögensverwaltung AG in Runde I und Dr. Kohlhase Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH in Runde II kamen mit 24 bzw. 15 Wertpapieren zurecht. Kohlhase zeigte zudem, dass man mit ruhiger Hand viel erreichen kann: 44 Transaktionen reichten zum Sieg.
Der Gebührenansatz von 1,2% inklusive Umsatzsteuer gilt mehrheitlich als angemessen.
Top 5 PP I Vermögensverwalter Punkte* Depot-
Endstand**Performance IMC Vermögensverw. AG 1.311 2,02 Finanz Konzept AG 1.260 1,80 SEB Private Banking S.A. 1.224 1,81 Vermögensverwalter (anonym) 1.211 2,07 Sydbank A/S (Deutschland) 1.243 1,68 *am 1.7.2016 ; ** in Mio. Euro | Quelle: Quanvest/prüfinstanz.de Top 5 PP II Vermögensverwalter Punkte* Depot-
Endstand**Dr. Kohlhase Vermögensverwalt.ges. mbH 1.169 1,77 Bank (anonym) 1.108 1,97 Knapp Voith Vermögensverwaltungs AG 1.076 1,80 VERMÖGENSKULTUR AG 1.054 1,72 Liechtensteinische Landesbank AG 1.050 1,73 *am 1.7.2016; ** in Mio. Euro | Quelle: Quanvest/prüfinstanz.de
Fazit: Auch, wenn sie jeweils die vorderen Plätze in beiden Wettbewerben für sich reklamieren können – dass unabhängige Vermögensverwalter beim Portfoliomanagement grundsätzlich besser sind als Banken, lässt sich nach den ersten beiden Runden im FUCHS Performance-Projekt von Dr. Jörg Richter und Verlag Fuchsbriefe nicht sagen.
Hinweis: Fuchsbriefe-Kunden erhalten unser Fuchs Aktuell zum Performance-Projekt kostenlos! Die Zustellung erfolgt in der 2. Augusthälfte.