Regierung fürchtet Notverkäufe
Schwedische Immobilien sind teilweise überteuert. Die US-amerikanische Investmentbank Goldman Sachs erwartet, dass die Immobilienpreise in den nächsten zwei Jahren um durchschnittlich 5% an Wert verlieren.
Der schwedische Immobilienmarkt ist in einer kritischen Situation. Die US-amerikanische Investmentbank Goldman Sachs erwartet, dass die Immobilienpreise in den nächsten zwei Jahren um durchschnittlich 5% nachgeben werden. Der Grund: Die Preise erreichen mittlerweile für Normalverdiener unerschwingliche Höhen.
Die Regierung in Stockholm fürchtet weniger das weiter steigende Preisniveau als die anstehende Zinswende. Denn Anschlusskredite würden dann auch für solvente Schuldner zwangsläufig (deutlich) teurer und mancher Hypothekennehmer würde möglicherweise gar keinen Folgekredit mehr erhalten. Manche der sehr hoch verschuldeten privaten Immobilienbesitzer könnten die laufenden Lasten dann voraussichtlich nicht mehr schultern und müssten ihre Immobilien mehr oder weniger verschleudern. Eine Welle von Kreditausfällen würde auch die Banken des Landes treffen.
Höhere Tilgungsraten
Als Vorbeugungsmaßnahme sollen die Tilgungsraten von Hypothekenkrediten erhöht werden. Bisher sind Tilgungen nicht gesetzlich vorgeschrieben und auch eher unüblich. Deshalb sollen feste Tilgungsregelungen gesetzlich verankert werden, womit Schweden dem Beispiel anderer Länder folgen würde. Allerdings ist das parlamentarisch noch nicht beschlossen. Bis das geplante Gesetzt Wirkung entfalten kann, wird also ohnehin noch einige Zeit ins Land gehen.Fazit: Investoren können auf Sicht von zwei bis fünf Jahren mit günstigeren Einstiegsmöglichkeiten am schwedischen Immobilienmarkt rechnen.