Die Rohstoffpreise hatten ihre Trendwende bereits 2016 und werden ihre Klettertour vielfach fortsetzen. Wir hatten das sehr früh gesehen, darauf gesetzt und gute Rendite damit gemacht. Der Ölpreis stieg deutlich, die Metallpreise begannen anzuziehen.
Für 2017 sind die Aussichten für die Preisentwicklung der Rohstoffe gemischt. Der Ölpreis hat nicht mehr viel Spielraum nach oben. Nachdem er, gemessen am WTI (West Texas Intermediate), inzwischen wieder bei 55 USD notiert, hat er sich ausgehend vom Jahrestief 2016 beinahe verdoppelt.
Dass der Ölpreis nicht mehr viel Potenzial nach oben hat, liegt an der Angebots- und Nachfragestruktur. Denn das Ölangebot ist nach wie vor sehr groß. Es gibt Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland, die aufgrund ihrer Staatshaushalte viel Öl verkaufen müssen. Der Iran kommt neu auf den Markt. Und die Fracking-Industrie ist eine „schnelle Eingreiftruppe“, die sehr kurzfristig bei Preisanstiegen das Angebot ausweitet – und so die Preisspitzen abfedert. Die Ölnachfrage ist dagegen relativ konstant und wächst nur sehr langsam. Darum hat Öl kein großes Preispotenzial – was wiederum gut ist für die globale Konjunktur. Für dieses Jahr erwarten wir, dass sich der Ölpreis in einer Spanne zwischen 40 und 60 USD bewegt.
Die Preise der Industriemetalle (Alu, Kupfer, Stahl) dürften weiter steigen. Sie reagieren deutlich sensibler auf die steigende Nachfrage, zumal etliche Förderer ihre Kapazitäten reduziert haben. Spiegelbild sind die Aktienkurse vieler Explorer (z. B. Glencore, Vale, Norilsk Nickel, Rio Tinto, BHP). Diese Aktien dürften auch 2017 noch einen guten Weg nach oben machen.
Gold bleibt als wichtigstes Edelmetall in erster Linie eine Absicherung gegen einen Finanz-GAU. Aufgrund der weiter wachsenden Weltkonjunktur und Beschleunigung in den USA dürfte das Edelmetall vorübergehend unattraktiver werden. Dazu trägt auch die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA bei. Aber: Die nächste Krise kommt bestimmt: Die politische Lage in der Eurozone ist durchaus brisant, in Indien und China könnte die Goldnachfrage wieder spürbar steigen und Gold dürfte auch von einigen als Inflationsschutz gekauft werden. Daher wird der Goldpreis 2017 wieder klettern. Wer auf Kursgewinne setzt, kauft Xetra-Gold mit Kursziel 1.300. Zur Absicherung empfehlen wir physisches Gold (10% des Nettovermögens).
Fazit: Öl hat wenig Potenzial. Die Industriemetalle laufen weiter sanft nach oben. Der Goldpreis dürfte heftiger schwanken, auf Jahressicht aber deutlich über heutigen Kursen liegen.
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