Versteckte Risiken von ETF
Anleger müssen für eine gute Portfoliostreuung nicht Unmengen an Wertpapieren kaufen. Es ist auch mit vergleichsweise wenigen Titeln möglich, ein robustes Portfolio einzurichten.
Ein gut diversifiziertes Portfolio kommt mit 30 verschiedenen Wertpapieren aus. Danach sinkt der Diversifikationsvorteil exponentiell. Das zeigte Gunnar Knierim von der amerikanischen Investmentfirma Alliance Bernstein auf der Tagung „Vermögensverwaltung im Wealth Management“ in Frankfurt. Aus den Untersuchungen seines Hauses ergibt sich zudem, dass es nur 23 der 1.000 größten US-Firmen schafften, seit 1979 fünf Jahre lang rollierend eine Überschussrendite gegenüber dem S&P-Index zu erwirtschaften (Stand: Ende 2014). Die immer beliebteren Indexfonds (ETF) bergen wiederum mehr innere Risiken als allgemein bekannt. So kaufen ETF-Hersteller (Provider) wie der Finanzriese Blackrock Aktien, um den gewählten Index nachzubilden. Diese Aktien aber verleihen sie oft an Hedgefonds oder Banken. 70-80% der Gebühren aus der Ausleihe werden dem ETF gutgeschrieben, 20-30% erhält der Emittent. Fällt aber der Aktienschuldner aus, fällt entweder auch die verliehen Summe aus oder das Pfand muss herangezogen werden.
Fazit: Mehr denn je ist eine qualitative Auswahl von Wertpapieren geboten, um ein einigermaßen wetterfestes Portfolio aufzubauen. Allein auf Index nachbildende Wertpapiere zu setzen, kann riskant sein.