Zick-Zack-Kurs
Oldtimer bleiben als Anlageobjekt gefragt. Doch es gibt einen leichten Nachfragerückgang.
Seit Jahresbeginn sind die Preise historischer Automobile um 13,78% gestiegen. Damit bewegen sie sich im Korridor des langjährigen Mittels um die 15%, die der HAGI-TOP INDEX der Historic Automobile Group International seit 1980 ausweist. Jeden Monat wird der Wert von 50 repräsentativ ausgewählten Automobilen anhand von realen Verkäufen gemessen. Trotz der großen Auktionen im amerikanischen Pebble Beach waren die Werte auf breiter Front zurück gegangen. Die Zeit, als die Preise pro Jahr um 40% stiegen und nahezu jeder Wagen schnell vom Hof kam, scheinen vorbei zu sein. Aktuell müssen klassische Porsche gegenüber dem Vormonat einen Rückgang von rund 6% ausweisen. Im Vergleich zum Jahresbeginn ist das noch ein Zuwachs von 2%. Schwergewichte wie die 911 RS 2.7 haben offensichtlich mit der Marke von 1 Mio. Euro zu kämpfen, während Wagen wie der Carrera GT und der 959, also Fahrzeuge neueren Baujahrs, im Jahresvergleich ihre Werte verdoppelten und nun auch zwischen einer halben und einer Million Euro notieren. Das Schwergewicht im Markt, die Mercedes 300 SL Flügeltürer und Roadster, entwickeln sich wieder gut. Das Überangebot des August hat sich offenbar verflüchtigt. Darauf lässt die positive Entwicklung des Mercedes-Benz Classic Index by HAGI schließen. Der ist gegenüber dem Vormonat um 6,1% gestiegen. Seit Jahresanfang ergibt sich ein Plus von 5,6%. Während klassische Ferrari (HAGI F-Index) sich mit dem Markt entwickeln, haben sich alle anderen Marken seit Jahresbeginn verbessert. Der Wertzuwachs liegt bei fast 20%. Das ist ein Indiz dafür, dass von Aston Martin bis Zagato zunehmend auch andere Marken in den Fokus rücken. Dazu zählt z. B. ein exzellenter Maserati Ghibli Spider, der bis zu eine Million Euro kostet. Ungebrochen bleibt der Trend zu moderneren Fahrzeugen aus den Achtziger und den Neunziger Jahren. Enorme Preisentwicklungen haben die diversen Turbo- und RS-Modelle von Porsche gemacht, aber auch der BMW M1, der Audi Quattro oder die Cabrios der Mercedes W124-Reihe holen auf.
Fazit: Historische Automobile bleiben gefragt. Allerdings lässt die Nachfrage insbesondere im obersten Preissegment leicht nach. Potenzial für Preissteigerungen findet sich in den bisher etwas vernachlässigten Segmenten.