Vermögensverwalter mit Performance-Problemen
Weiterhin haben die meisten Vermögensverwalter Schwierigkeiten, sich gegen ein Benchmark-Depot aus Indexfonds zu behaupten. Auch ein halbes Jahr nach dem Börseneinbruch im 4. Quartal 2018 hat sich die Performance der Vermögensverwalter gegenüber einem einfach gestrickten Depot aus ETFs nicht verbessert. Im Gegenteil: Im Performance-Projekt 4 der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ mit insgesamt 74 Teilnehmern sind per 30. Juni und nach 42 Monaten Laufzeit nur noch 19 Vermögensverwalter nach Punkten besser als das ETF-Benchmarkdepot. Zum Ende des ersten Quartals waren es noch 25, die das Benchmark-Depot ausstachen. Messlatte ist eine Punktezahl, die sich aus den Finanzkennzahlen Rendite, Sortino Ratio (Risikokennzahl) und Omega (Performancekennzahl) zusammensetzt.
Private Banking-Depot mit 3 Mio. EUR Ausgangsvermögen
Ziel der Profis ist es, ein Portfolio mit einem Ausgangsvermögen von 3 Millionen Euro mit speziellen Kundenanforderungen an Rendite, Risiko und Liquidität zu managen. Der Kunde wünscht sich eine Vermögensmehrung über die Laufzeit. Als Untergrenze muss am Ende der Laufzeit das Ausgangsvermögen nach Kosten und Steuern erhalten sein.
Dr. Kohlhase Vermögensverwaltung hat weiter die Nase vorn
Die Liste der 19 Besten führt weiterhin die Dr. Kohlhase Vermögensverwaltung mit 1.718 Punkten an (Benchmark: 1.400 Punkte). Auf dem 2. Rang folgt ein anonym geschalteter Teilnehmer, Rang 3 belegt die Dahl & Partner Vermögensverwaltung. Dahl führt zugleich mit einem Vermögen von 4.080.192,31 EUR und somit einem Zuwachs von 36% bei einem maximalen Verlust von 26,23% die Performance-Rangliste im Projekt an. Überhaupt nur zehn Häuser haben einen höheren Vermögensstand als das Benchmark-Depot (3.270.012,43 EUR).
Freie Strategiewahl
Jedem Teilnehmer steht es frei, wie er dieses Ziel erreichen will. Grundsätzlich stehen alle an einer Börse frei handelbaren Wertpapiere zur Verfügung. Lediglich Futures und Optionen sind über die Plattform nicht abbildbar. Sie wird von der vwd GmbH zur Verfügung gestellt. Der Finanzdienstleister steuert ebenfalls die Datengrundlage zum Performance-Projekt bei.
Vermögensverwaltende Fonds: Vier besser als die Benchmark
Nur vier von 73 Asset Managern, die Vermögensverwaltende Fonds betreuen, schlagen ein Benchmark-Depot aus Indexfonds nach Punkten. Volksbank Liechtenstein Private Banking, ODDO BHF, Berliner Sparkasse und die Globalance Bank sind – in dieser Reihenfolge – besser als die Benchmark. Das Performance Projekt 5 stellt den Anlageprofis die Aufgabe, 1 Million Euro in hauseigenen Vermögensverwaltenden Fonds anzulegen und sich dabei mit einem entsprechenden Benchmarkdepot eines fachlich gering vorgebildeten Anlegers zu messen.
Nur ein Anbieter hat eine bessere Wertentwicklung als die passive Benchmark
Noch trauriger sieht es aus, nimmt man allein die Wertentwicklung als Maßstab. Dann schlägt nur ODDO BHF mit einem Vermögensstand von 1.137.339,81 EUR das Benchmark-Depot (1.128.847,54 EUR).
Fazit:
Die oft gehörte Behauptung, aktive Anlagemanager würden gerade in schwierigen Anlagezeiten ihre Vorteile gegenüber passiven Depots ausspielen, wird durch die Performance-Projekte der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ bisher deutlich wiederlegt. Nur einige wenige Häuser schaffen es bisher kontinuierlich, die passive Benchmark auszustechen.
Hinweis:
Die Performance-Projekte der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ können auf www.pruefinstanz.de tagesaktuell verfolgt werden (kostenfreie Registrierung).