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Angespannte Lage bei Papiersäcken

Verpackungen werden noch teurer

Pakete liegen in einer Zustellbasis der Deutschen Post DHL. © Rolf Vennenbernd / dpa / picture alliance
Die Lage am Papiermarkt ist schon lange angespannt und trifft auch die Hersteller von Papiersäcken. Die Lieferengpässe wirken sich auch auf deren Produktionsabläufe und Lieferzeiten aus. Die Kosten steigen auf unterschiedlichen Ebenen. Dennoch sollten Einkäufer nicht jede „Anpassung“ akzeptieren.

Der Papiermarkt ist extrem angespannt - das wirkt auch auf die Papiersackhersteller zurück. Die Versorgungslage insgesamt ist „ausreichend bis sehr schlecht“. Das sagt die Mehrheit der Mitglieder der Gemeinschaft Papiersackindustrie e.V. (GemPSI)  Die entscheidenden Faktoren sind Rohstoffmangel, Lieferengpässe, lange Lieferzeiten, gestörte Produktionsabläufe und angespannte Lieferketten. Kostenanpassungen könnten in der Regel nicht in „wirtschaftlich ausreichendem Maße“ an Kunden weitergereicht werden, heißt es beim Verband.

Einkaufspreise klettern 

In fast allen Bereichen der Papiersackproduktionskette sind die Einkaufspreise 2021 gestiegen. Beispiele (im Durchschnitt): Sackkraftpapier: +23% (weiß) bzw. 46% (braun); Kunststofffolien: +62%, Energie (+120%); Paletten und Deckel: +160% (im Maximum +275%). Auch die Preise für sonstige Verpackungsmaterialien sind um mehr als das Vierfache gestiegen.

Weil Papier und Folie weiter knapp bleiben, dürften sich die Lieferzeiten sogar nochmal verlängern. Auch die Kosten für Roh- und Hilfsstoffe steigen weiter, erwarten die Verbandsmitglieder. Sie rechnen mit besonders hohen Anpassungen bei Kosten für Sackkraftpapier und Energie. Die Pandemie-Entwicklung sorgt zudem für Unsicherheiten, etwa durch mangelnden internationalen Transport- und Frachtraum.

Rat für Einkäufer

Kunden sollten ihren gesamten Jahresbedarf vorausschauend planen, um sich einigermaßen abzusichern. Sie haben schließlich bessere Karten, wenn Sie Ihre Bedarfe nicht ad hoc reingeben müssen. Kurzfristige Änderungswünsche seitens der Papiersackkunden können durch fehlenden Spielraum oft ohnehin nicht berücksichtigt werden. Langfristige Planung gilt auch für andere Materialien, die Sie in den kommenden Monaten benötigen. Nur dann haben auch Sie Spielraum, um attraktiv für alternative Hersteller zu sein.

Einkäufer stehen somit unter großem Druck, sollten aber dennoch nicht allen Preisanpassungen der Hersteller ungeprüft zustimmen. Denn die schauen trotz der angespannten Marktsituation „zuversichtlich“ auf das Jahr 2022. Wer seine Geschäftsaussichten im Durschnitt mit „gut und befriedigend“ bezeichnet und dann auch ein „gesundes Wachstum des Gesamtmarktes“ prognostiziert, dürfte also allen Unkenrufen zum Trotz noch etwas Spielraum im Köcher haben. 

Fazit: Die Lage am Papiermarkt bleibt angespannt und strahlt weiter auf die Verpackungsindustrie aus. Stellen Sie sich auf weitere Preiserhöhungen ein und planen und ordern Sie möglichst weit im Voraus.
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