Verpackungen werden noch teurer
Der Papiermarkt ist extrem angespannt - das wirkt auch auf die Papiersackhersteller zurück. Die Versorgungslage insgesamt ist „ausreichend bis sehr schlecht“. Das sagt die Mehrheit der Mitglieder der Gemeinschaft Papiersackindustrie e.V. (GemPSI) Die entscheidenden Faktoren sind Rohstoffmangel, Lieferengpässe, lange Lieferzeiten, gestörte Produktionsabläufe und angespannte Lieferketten. Kostenanpassungen könnten in der Regel nicht in „wirtschaftlich ausreichendem Maße“ an Kunden weitergereicht werden, heißt es beim Verband.
Einkaufspreise klettern
In fast allen Bereichen der Papiersackproduktionskette sind die Einkaufspreise 2021 gestiegen. Beispiele (im Durchschnitt): Sackkraftpapier: +23% (weiß) bzw. 46% (braun); Kunststofffolien: +62%, Energie (+120%); Paletten und Deckel: +160% (im Maximum +275%). Auch die Preise für sonstige Verpackungsmaterialien sind um mehr als das Vierfache gestiegen.
Weil Papier und Folie weiter knapp bleiben, dürften sich die Lieferzeiten sogar nochmal verlängern. Auch die Kosten für Roh- und Hilfsstoffe steigen weiter, erwarten die Verbandsmitglieder. Sie rechnen mit besonders hohen Anpassungen bei Kosten für Sackkraftpapier und Energie. Die Pandemie-Entwicklung sorgt zudem für Unsicherheiten, etwa durch mangelnden internationalen Transport- und Frachtraum.
Rat für Einkäufer
Kunden sollten ihren gesamten Jahresbedarf vorausschauend planen, um sich einigermaßen abzusichern. Sie haben schließlich bessere Karten, wenn Sie Ihre Bedarfe nicht ad hoc reingeben müssen. Kurzfristige Änderungswünsche seitens der Papiersackkunden können durch fehlenden Spielraum oft ohnehin nicht berücksichtigt werden. Langfristige Planung gilt auch für andere Materialien, die Sie in den kommenden Monaten benötigen. Nur dann haben auch Sie Spielraum, um attraktiv für alternative Hersteller zu sein.
Einkäufer stehen somit unter großem Druck, sollten aber dennoch nicht allen Preisanpassungen der Hersteller ungeprüft zustimmen. Denn die schauen trotz der angespannten Marktsituation „zuversichtlich“ auf das Jahr 2022. Wer seine Geschäftsaussichten im Durschnitt mit „gut und befriedigend“ bezeichnet und dann auch ein „gesundes Wachstum des Gesamtmarktes“ prognostiziert, dürfte also allen Unkenrufen zum Trotz noch etwas Spielraum im Köcher haben.