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Alarmierende Verluste: Ausländische Unternehmen in Deutschland unter Druck

Von Restrukturierung zu Liquidation

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Die schwindende Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands trifft auch ausländische Investoren hart. Fast ein Viertel der deutschen Tochtergesellschaften internationaler Firmen verzeichnet Verluste. Besonders betroffen sind US-Unternehmen, gefolgt von Frankreich und Luxemburg. Die Konsequenzen sind drastisch: Der Übergang von Restrukturierungen zu Liquidationen beginnt.

Die nachlassende Wettbewerbsfähigkeit am Standort D schlägt auch bei ausländischen Investoren in die Bücher durch. Fast ein Viertel aller deutschen Tochtergesellschaften internationaler Unternehmen macht inzwischen Verluste. Das zeigt eine Studie des Wirtschaftsprüfers Deloitte. 

Ausländische Investoren in Deutschland: Gewinne schrumpfen

Insgesamt erwirtschafteten Tochtergesellschaften ausländischer Unternehmen 2024 in Deutschland einen Umsatz von 1,3 Bio. Euro. Die Ebit-Marge, also Gewinne vor Steuern, über alle Unternehmen beträgt nur noch 4%. Satte 24% der Tochtergesellschaften machen derzeit Verluste. Die summieren sich auf zusammen 17 Mrd. Euro, so die Wirtschaftsprüfer.

Die höchsten Verluste fallen für Unternehmen aus den USA an (3,8 Mrd. Euro). Danach folgen Unternehmen aus Frankreich (2,8 Mrd. Euro), Luxemburg (1,3 Mrd. Euro), Japan (1,3 Mrd. Euro), den Niederlanden (1,2 Mrd. Euro), Großbritannien (1,2 Mrd. Euro) und von den Cayman-Inseln (1 Mrd. Euro). Auf alle anderen Investoren entfallen Verluste von unter einer Mrd. Euro. 

Übergang zur Liquidation

Auffällig ist, dass die Verluste für die meisten ausländischen Investoren seit 2022 deutlich gestiegen sind. Vor allem in den Branchen Banken und Kapitalmärkte, Chemie, Industrieprodukte und Transport gibt es einen hohen Anteil von Unternehmen, die inzwischen Verluste machen.

Das hat zunehmend scharfe Konsequenzen bei den Unternehmen zur Folge. Wir hören, dass die Investoren zunehmend von Restrukturierungen zu Liquidation (oder Insolvenz) der deutschen Tochterunternehmen übergehen. Das erklärt ein Sprecher von Deloitte auf Anfrage von FUCHSBRIEFFE. 

Kapitalabfluss aus Deutschland beschleunigt sich

Der herbe Verlust der Wettbewerbsfähigkeit spiegelt sich auch in den Direktinvestitionen. Die sind in den vergangenen Jahren zwar weltweit gesunken. Aber die Rückgänge in Deutschland sind besonders groß. Laut Wirtschaftsprüfer EY sind die Investitionen ausländischer Unternehmen in Deutschland seit 2017 um 46% gesunken. Inzwischen fließt seint den frühen 2010er Jahren mehr Kapital aus Deutschland ab als durch Direktinvestitionen hereinfließt. Seit Anfang der 2020er Jahre sind zudem die Abflüsse deutlich gestiegen und liegen jedes Jahr bei 100 Mrd. Euro und darüber, so eine Studie des IW.

Fazit: Die Daten zeigen, wie groß der politische Handlungsdruck ist. Ausländische Tochterunternehmen sind in aller Regel weniger eng mit dem Standort verknüpft als deutsche Unternehmen. Darum ziehen sie sich schneller komplett zurück. Gewinnt diese Bewegung an Breite, wird der konjunkturelle Druck nochmal deutlich zunehmen. Je länger die politische Hängepartie dauert und je später die versprochene Wirtschaftswende kommt, desto größer werden die gesellschaftlichen Auswirkungen sein. 

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