Wachsende Deflations-Sorgen in China
Europäische Unternehmen sehen sich immer öfter gezwungen, ihre China-Geschäfte vom Rest des Unternehmens abzuschotten. Davon berichten 40% der Unternehmen, die von der Europäischen Handelskammer in China befragt wurden. In der Praxis hat das schon zur Folge, dass 10% der Unternehmen keine ausländischen Arbeitskräfte mehr in China beschäftigen.
Der Grund sind wachsende chinesische Anforderungen an die Unternehmen. Dabei stellen manche der chinesischen Vorgaben die Unternehmen vor große Herausforderungen. Mehr als jedes vierte Unternehmen (28%) sieht Probleme darin, die Datenservices komplett in China zu betreiben. Denn das trennt die Hauptverwaltung von den Informationsströmen. China fordert das gesetzlich aber ein. Manche Branchen (z. B. Produzenten digitaler Produkte) werden von China gezwungen, auch Forschung und Entwicklung in China zu betreiben.
Wachsende Deflations-Sorgen in China
Die Abkapselung der chinesischen Tochtergesellschaften ist teuer für die Unternehmen. Sie führt zu doppelten Abläufen höheren Kosten. Die europäischen Unternehmen reagieren darauf mit verringerten Investitionen in China und Verlagerungen in andere asiatische Länder. Nur noch 42% der europäischen Unternehmen wollen ihre Geschäfte in China ausweiten. Das sind so wenige, wie noch nie. Und 40% der Unternehmen wollen Investitionen in andere Länder verlagern, so viele, wie nie zuvor.
Gestützt wird der Befund von den getrübten Wachstumsaussichten im Reich der Mitte. Immerhin jedes zweite Unternehmen befürchtet ein Ende des Wirtschaftswachstums in China. Mehr als ein Drittel aller Unternehmen sehen in ihrer Branche erhebliche Überkapazitäten. Die Folge: 71% der Unternehmen erwarten Deflations-Tendenzen in der eigenen Branche mit teilweise stark sinkenden Preisen.