Wachstumsmarkt preiswerter grüner Strom
Spanien wird für stromintensive Unternehmen und Hersteller von Speicherlösungen attraktiver. Denn während die Strompreise in Deutschland zu den höchsten in ganz Europa zählen, sind sie in Spanien oft die niedrigsten. In Deutschland werden zu Stoßzeiten Strom und Gas teilweise knapp und deswegen teuer. In Spanien ist es oft anders herum. Wegen der vielen Solar- und Windparks und der geringeren industriellen Nachfrage gibt es oft sogar zu viel Strom. Im vergangenen Jahr machten Solarthermie, Photovoltaik und Windenergie rund 40% der installierten Leistung aus, so der spanische Netzbetreiber REE.
Strommarkt Spanien für Unternehmen interessant
Spanien will das Problem des Überangebots an Strom durch den großzügigen Ausbau der Speicherkapazitäten lösen. Das ist für Unternehmen attraktiv, die Speichertechnik anbieten. Dieser Markt dürfte auf der iberischen Halbinsel in den kommenden Jahren stark wachsen. Parallel dazu wird der Markt für Photovoltaik- und Windkraft-Anlagen weiter wachsen, zumal bürokratische Hürden abgebaut werden sollen.
Aufgrund der geringen Strompreise ist Spanien auch für Verbraucher interessant. Vor allem Rechenzentren können von den günstigen Preisen profitieren und siedeln sich in Clustern an. Allein in der Region Madrid wollen Betreiber von Rechenzentren bis 2026 sechs Mrd. Euro investieren. Ein Beispiel: Amazon setzt schon lange auf Spanien als Lieferant für grünen Strom. Inzwischen kommen die Amerikaner auf eine eigens installierte Kapazität von 2,3 GW aus erneuerbaren Energien. Weitere 794 MW sind in Planung. Hintergrund: Amazon Spanien verbraucht so viel grünen Strom im Jahr wie 1,3 Mio. Haushalte.