Währungen: Exporte richtig absichern
Währungsabsicherungen werden wichtiger. Zudem betreffen Absicherungsgeschäfte gegen Kursschwankungen wieder mehr Unternehmen. Denn viele Exporteure suchen nach neuen Exportmärkten. Die Veränderung der Lieferketten begann schon in der Corona-Zeit und wurde durch den Ukraine-Krieg forciert. Der von den USA eskalierte Handelskrieg und die aggressive Zollpolitik veranlassen ebenfalls mehr Unternehmen dazu, andere Exportmärkte zu erschließen. Infolgedessen kommen mehr Unternehmen auch mit mehr und vielfach mit exotischeren Währungen (z. B. türkische Lira, brasilianischer Real, mexikanischer Peso) in Berührung.
Währungsabsicherung kostet zwar Geld, kann aber den Unterschied zwischen Gewinn und Verlust eines Geschäfts bedeuten. Denn während Wechselkurse zum Teil heftig schwanken können, ermöglichen Währungsasicherungen Planbarkeit. Es gibt mehrere Möglichkeiten für die Absicherung von Wechselkursrisiken:
- Eine relativ einfache Lösung sind Multicurrency-Konten. Dort können Beträge in verschiedenen Währungen eingehen und dauerhaft verbucht werden. Das ermöglicht es zu warten, bis der Wechselkurs besser wird. Zudem könne auch Rechnungen in der jeweiligen Währung beglichen werden. Das lohnt sich nur für Unternehmen mit wiederkehrenden Geschäften in einem Land. Bei Kunden in Ländern mit wirtschaftlichen Problemen und schwächer werdender Währung kann ein derartiges Konto zu dauerhaften Verlusten führen.
- Verrechnung: Haben Unternehmen Kunden und Lieferanten im selben Fremdwährungsgebiet, können Ausgaben und Einnahmen miteinander verrechnet werden. Fällt der Kurs der Fremdwährung, werden die Zulieferteile billiger, während sich die Exporte aus Deutschland verteuern. Die Verrechnung lohnt sich nur für jene Unternehmen, in denen Einfuhren aus dem Land ähnlich hohe Summen ausmachen, wie die Exporte in das Land. Sind die Unterschiede groß, können die Währungsrisiken nicht durch Verrechnung ausgeglichen werden.
- Devisentermingeschäfte: Dazu vereinbart das Unternehmen mit seiner Bank oder einem Finanzdienstleister einen festen Wechselkurs zu einem festgelegten Termin (z. B. Zahlungstermin).
- Devisenoptionen: Die sind für Unternehmen interessant, deren Geschäft mit Auslandskunden unregelmäßig ist oder die in vielen unterschiedlichen Ländern aktiv sind (z. B. Anlagenbauer). Für deutsche Unternehmen dürften besonders Put-Optionen interessant sein. Sie geben dem Käufer das Recht, eine Währung zu einem festgelegten Kurs zu verkaufen. Devisenoptionen werden über Börsen gehandelt und sind deshalb sehr flexibel einsetzbar.
- Factoring: Der Verkauf einer Rechnung an einen Finanzdienstleister ist auch bei Auslandsgeschäften möglich (Forfaitierung). Der Exporteur gibt damit das Risiko von Einnahmeausfällen und Kursschwankungen an den Finanzdienstleister ab. Das erhöht seine Liquidität. Teilweise ist diese Absicherung teuer und aufwendig.
Fazit: Mit der Zunahme politischer Risiken werden Währungsabsicherungen für Exporteure wieder wichtiger. Unternehmen sollten überlegen, welche Art der Absicherung am besten zu ihrem Geschäft passt.
Hinweis: In FUCHS-Devisen analysieren wir wöchentlich die Währungsentwicklung und Geldpolitik auf wichtigen Exportmärkten von den USA über Lateinamerika bis nach Asien. An den FUCHS-Prognosen können sich auch Exporteure orientieren. Mehr Infos: https://tinyurl.com/5cycdhke