Wasser predigen und Wein trinken
Die Versicherungsbranche bringt fossile Energieunternehmen unter Druck. Immer mehr Versicherer bemühen sich darum, bei ihren Kapitalanlagen alles zu tun, um im Sinne des Pariser Klimaabkommens die CO2-Emissionen zu reduzieren. In den eigenen Versicherungsangeboten der gleichen Unternehmen ist aber - so Amanda Blanc, Vorstandsvorsitzende der britischen Versicherungsgruppe Aviva - von dieser Haltung nichts zu spüren. “Versichern und investieren müssen parallel ausgerichtet sein”, sonst “versichern wir bald vieles, das nicht mehr von Bestand sein wird. Wir können nicht die Prämien kassieren und dann nicht mehr in die gleichen Unternehmen investieren.”
Aviva versucht diese Gegensätzlichkeiten im eigenen Geschäft auszumerzen. So verkauft die Gruppe keine Versicherungsverträge mehr an Firmen, die mehr als 5% ihrer Einnahmen aus schadstoffintensiven Bereichen erlösen. Dazu zählen besonders Kohle und Teersände. Ziel von Aviva ist es, im Jahr 2030 klimaneutral zu arbeiten. 2040 soll das Gleiche im Bereich der Kapitalanlagen erreicht werden. Um letzteres zu erreichen, will Aviva sich von 30 der weltweit größten Energie-Gruppen durch Verkauf der Aktien trennen. Dabei handelt es sich um Gruppen, die mit Öl, Gas, Stromerzeugung und Bergbau zu tun haben.
Fazit: Aviva folgt mit dieser Politik Konkurrenten wie Axa, Allianz und die Zürich Versicherung. Das wird zu einer Belastung für „fossile“ Aktien werden.