Wasserkraft auch in Umweltschutzgebieten
Ein neuartiges Wasserkraftwerk kann auch in Umweltschutzgebieten errichtet werden. Herkömmliche Kraftwerke sind ein schwerwiegender Eingriff in die Umwelt. Sie erfordern häufig eine Umleitung des Flusses. Für Fische, die flussabwärts wandern, bilden sie ein unüberwindliches Hindernis, das beim Versuch, es zu passieren zur tödlichen Falle wird. Ebenso halten sie die Dinge, die im Fluss treiben, wie Baumstämme und Geröll, zurück. Diese sind aber wichtig, um Laichgründe zu bilden.
Neues Kraftwerk direkt in einen Schacht im Flusslauf eingebaut
Das von der Münchner Hydroshaft GmbH entwickelte Kraftwerk vermeidet diese Probleme. Das neue Kraftwerk wird als Schacht direkt in den Fluss vor ein Stauwehr gebaut. Das Wasser fließt von oben in den Schacht mit der Turbine. Der Ausfluss liegt unterhalb des Wehres. Weil das Kraftwerk oben kaum Sog entwickelt, können Fische einfach über das Kraftwerk und das Wehr hinweg schwimmen. Ein Gitter hält oben Treibholz und Geröll ab. Ein Rechen schiebt es von Zeit zu Zeit über den Schacht und das Wehr hinweg.
Wegen des geringen EIngriffs in die Natur können solche Kraftwerke auch in Schutzgebieten gebaut werden.
Wegen des geringen Eingriffs in Flora und Fauna können derartige Kraftwerke auch in Naturschutzgebieten gebaut werden. Zumindest, wenn in einem Fluss schon ein Wehr enthalten ist. So wurde zwei Turbinen in zwei verschiedenen Schächten mit einer Nennleistung von 420 kW in die Loisach bei Garmisch-Partenkirchen eingebaut. Im Februar startete der Betrieb. Bei 2,50 m Fallhöhe kann dieses Kraftwerk 800 Haushalte mit Strom versorgen. Auch bei Hochwasser liefen die Turbinen problemlos weiter.
Fazit: Das neuartige Schachtwasserkraftwerk kann auch in kleinen Flüssen und selbst in Schutzgebieten gebaut werden. Damit könnte die Wasserkraft in Deutschland eine wichtigere Rolle spielen, als bisher erwartet.