Wasserstoffimporte günstiger als erwartet
Die erste Ausschreibung des staatlichen deutschen Wasserstoffhändlers H2Global hat erstaunlich positive Ergebnisse gebracht. Gewinner ist das Unternehmen Fertiglobe, ein Düngemittelhersteller mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der 2023 einen Umsatz von 2,2 Mrd. Euro erzielte, und ein Tochterunternehmen des staatlichen Petroleumkonzern Adnoc aus Abu Dhabi ist. Mit den neu aufzubauenden erneuerbare Energie-Anlagen mit einer Leistung von 273 MW in Ägypten kann das Unternehmen grünen Ammoniak in einer dort bereits bestehenden Produktionsanlage herstellen.
Ammoniak wird in Deutschland versteigert
Zwischen 2027 und 2033 soll Fertiglobe mindestens 259.000 t liefern. Zur Einordnung: 250.000 t sind insgesamt etwa 10% des deutschen Jahresverbrauchs. Der starke finanzielle Hintergrund des Unternehmens hat Bedeutung, denn die langfristigen Abnahmeverträge, die durch die gewonnene Auktion geschlossen wurden, sind verbindlich. In einem zweiten Schritt wird der Ammoniak von H2Global in Deutschland versteigert.
Geringe Herstellungskosten
Der Preis von 200 Mio. Euro entspricht Herstellungskosten von 4,50 Euro/ Kg. Das ist überraschend gering. Denn aktuelle Schätzungen gingen davon aus, dass grüner Ammoniak noch kaum für unter 5 Euro/ Kg hergestellt werden kann. Allerdings immer noch etwa viermal so teuer, wie konventioneller Ammoniak.
Dennoch spricht der Preis für den Erfolg der Gründungsidee von H2Global: Durch den Einkauf von Wasserstoff, bzw. seinen Derivaten wie Ammoniak will das Unternehmen die Produktion weltweit anreizen und so die Preise senken. Die nächste Ausschreibung soll ein Volumen von 3,5 Mrd. Euro haben. Dabei soll ein Schwerpunkt auf Wasserstoff-basiertem Methanol liegen. Auch hier geht es um mehrjährige Lieferungen.
Fazit: H2Global erreicht sein Ziel und schiebt den Markt für grünen Wasserstoff an.