Wegwerftrend bei Schutztextilien
Aus falsch verstandenen Hygieneanforderungen kommt Wegwerfmentalität wieder in Mode. Was Bund und Länder mühsam (und viel zu teuer!) quasi rum um die Uhr eingekauft haben, findet sich mittlerweile schon in den Weltmeeren: Einwegmasken. Umweltfreundlichere Alternativen werden in vielen Hygienevorgaben ausgeblendet.
Dabei können wiederverwendbare Textilprodukte bis zu 100 mal aufbereitet und eingesetzt werden können. Darauf weist der Deutsche Textilreinigungs-Verband (DTV) hin. Weit gereiste und unnötig verpackte Einwegprodukte mit Lieferketten quer durch die ganze Welt sind zudem anfällig für Lieferunterbrechungen.
"Einweg" heißt nicht "Einmal"
Bestehende umweltfreundlichere Alternativen würden in vielen Hygienevorgaben ausgeblendet. Es werde sogar explizit auf „Papierhandtücher“ oder „Einweg-OP-Kittel" etc. verwiesen. An anderer Stelle werde fälschlicherweise der Eindruck erweckt, dass „Einweg“ mit „Einmal“-Nutzung gleichzusetzen sei. Tatsächlich würden auch textile Produkte wie Stoffhandtuchspender, OP-Textilien, Schutzkittel oder Tischwäsche nach Nutzung nicht weggeworfen, sondern zertifiziert hygienisch im Kreislaufverfahren aufbereitet.
Verband fordert Standards
In einem europäischen Papier fordert die Textilreinigungsbranche, das Kreislaufwirtschaftsmodell des Textilservice zum Standard bei der Beschaffung zu machen. Auch bei Ausschreibungen und in Hygieneplänen sowie Arbeitsschutzstandards müsse in Sachen Hygiene Nachhaltigkeit oberstes Gebot sein.
Fazit: Importe von Wegwerfumhängen beim Friseur, Einweg-Servietten im Restaurant, Papierhandtücher in Waschräumen, Einweg-OP-Textilien oder Einweg-Masken müssen minimiert werden.Es gibt Alternativen, in den meisten Fällen sogar direkt vor der Haustür. Firmen können nachhaltige Produkte explizit in ihren Läden bewerben. Nur so lässt sich ein Mehrpreis erklären.