Weit unter Normalmaß
Der deutliche Preisverfall bei Kupfer scheint inzwischen gestoppt. Und das trotz einer sich weiterhin zuspitzenden Corona-Pandemie und daraus bedingten Sorgen um die Weltkonjunktur. Zu Jahresbeginn setzte Corona die Kupfernotierungen noch deutlicher unter Druck. Von mehr als 6.300 US-Dollar je Tonne sackte der Preis des roten Industriemetalls auf etwa 5.500 US-Dollar je Tonne ab. In den letzten Handelstagen zeichnet sich auf diesem, zudem technisch wichtigen Kursniveau eine Preisstabilisierung ab.
Kupferproduktion deutlich heruntergefahren
Der Ausbruch des Corona-Virus hat die Kupferproduktion, insbesondere in China, signifikant belastet. Jüngsten Erhebungen von S&P Global Platts zufolge, produzieren rund 40 Prozent der kupferverarbeitenden Industrie in China aktuell auf einem Niveau zwischen 60 und 90 Prozent des Normalzustands. Weitere rund 30 Prozent der Betriebe haben die Produktion auf 30 bis 60 Prozent heruntergefahren. Die Nachfrage nach raffiniertem Kupfer im laufenden Jahr schätzt jedoch die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Antaike um 1,2 Prozent höher ein. Das sind absolut 11,4 Millionen Tonnen.
Unter dem Strich dürfte dies dem Kupferpreis mittelfristig wieder auf die Beine helfen. Denn wenn trotz sinkender Kupferverarbeitung in China die Preise nicht weiter fallen, dürften diese deutlich anziehen, wenn die Produktion wieder auf Normalmaß hochgefahren wird. Dies sollte spätestens mit Beendigung der Corona-Krise der Fall sein.
Der chilenische Bergbauminister hält unterdessen an seiner Prognose für den Kupferpreis von rund 6.600 US-Dollar je Tonne für dieses Jahr fest. Und immerhin ist Chile das Land mit der größten Kupferproduktion weltweit.