Weizen-Preis bekommt Aufwind
In Russland wird der Weizen knapp. Laut Schätzungen des Researchhauses SovEcon beliefen sich die russischen Weizenvorräte zum 1. Januar 2025 auf insgesamt 28,7 Mio. Tonnen und sind damit im Vergleich zum Vorjahr um 21% zurückgegangen. Die russischen Weizenlager leeren sich. Im Oktober betrug die Lücke zum Vorjahr nur rund 14%.
Der Hauptgrund für diese zunehmende Diskrepanz liegt in den aktiven Verkaufsmethoden der russischen Agrarproduzenten, so SovEcon in ihrem jüngsten Marktupdate. Der Rückgang der Weizenbestände zieht sich dabei über alle wichtigen Exportregionen Russlands. In den südlichen Regionen (-37% ggü. Vorjahr) und in der Zentralregion (-32% ggü. Vorjahr) ist der Rückgang der Lagerbestände besonders ausgeprägt.
Vorräte sinken mit globalen Auswirkungen
Auch auf den Bauernhöfen sinken die Vorräte. Zum 1. Januar betrugen die Lagerbestände 15,4 Mio. Tonnen und lagen damit rund 29% unter dem Vorjahresniveau. Russische Landwirte haben ihre Verkaufsaktivitäten im Dezember ausgeweitet. Der Absatz erreichte 4,8 Mio. Tonnen, verglichen mit 4,3 Mio. Tonnen ein Jahr zuvor. Auf der anderen Seite dürfte die Weizenproduktion in Russland im Erntejahr 2024 deutlich geringer ausgefallen sein als zuletzt veranschlagt. Daten der staatlichen Statistikbehörde Rosstat zufolge wird die Weizenernte vorläufig auf 82,4 Mio. Tonnen geschätzt, was erheblich unter den 92,8 Mio. Tonnen des Vorjahres liegt.
Die sinkenden Weizenlagerbestände dürfte nicht nur die Weizenpreise in Russland, sondern auch auf dem Weltmarkt stützen. Im Kursverlauf von Weizen zeichnet sich unterdessen eine Bodenbildung und ein Trendwechsel nach oben immer deutlicher ab. Seit Ende Januar ist der Weizenpreis um rund 8% auf zuletzt 578 US-Cent je Scheffel gestiegen. Als nächste technische Hürde rückt nun die 600-Cent-Marke in Reichweite. Kann sich der Weizenpreis hier weiter nach oben absetzen, ist aus technischer Sicht der Weg gegen oben frei.