Weizenernte geringer als im Vorjahr
Der Weizenpreis zeigt sich weiterhin volatil. Nach einem kurzen Ausflug in Richtung der Marke von 550 US-Cent je Scheffel, handelt der Getreiderohstoff mit aktuell rund 490 US-Cent je Scheffel inzwischen wieder in der Nähe der Preisunterstützung um 470 US-Cent je Scheffel.
Kein Wunder: Vom Getreidemarkt kommen derzeit widersprüchliche Signale. So sind in Deutschland inzwischen etwa 80% der Weichweizenfelder abgeerntet. Die Qualität der diesjährigen Ernte wird insgesamt als befriedigend angegeben. Marktbeobachter rechnen damit, dass die Ernte wegen der besseren Witterung gegen Ende der Wachstums- und Reifezeit besser ausfallen könnte als zwischenzeitlich befürchtet.
Geringere europäische Ernte
Doch insgesamt dürfte die europäische Ernte in diesem Jahr geringer sein. In Rumänien – während der letzten Jahre ein wichtiger Weizenexporteur der EU – rechnet das Agrarministerium mit einem Ernterückgang um mehr als 40% auf rund 5,5 Mio. t. Für die EU schätzt die EU-Kommission die Ernte inzwischen auf unter 117 Mio. t und damit etwa 11% unter dem Vorjahreswert. Auch in der Ukraine dürfte in diesem Jahr weniger Weizen geerntet werden.
Diese eher mauen Aussichten dürften die Weizenpreise nach dem jüngsten Rutsch nun wieder stabilisieren. Aus technischer Sicht kommt dem Kursbereich zwischen 470 und 480 US-Cent je Scheffel eine wichtige Bedeutung bei. Schafft es der Weizenpreis nicht, sich hier zu fangen, droht charttechnisch weiteres Ungemach und ein Preisrutsch bis etwa 430 bis 450 US-Cent je Scheffel. Nach dem zuletzt wieder kräftigeren Rücksetzer und mit einer sinkenden EU-Weizenernte im Hintergrund steigen jedoch die Chancen für einen erneuten Dreh gen Norden.
Fazit: Die EU-Weizenernte wird deutlich geringer ausfallen als im Vorjahr. Technisch ist der Weizenpreis um 480 US-Cent je Scheffel gut unterstützt.
Empfehlung: Mittelfristig orientierte Anleger können mit einem ungehebelten Weizen-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJ9 0) an steigenden Preisen partizipieren.