Weizenmangel treibt Preise
Der International Grains Council (IGC) hat seine Prognose für die weltweite Weizenernte um zwei Millionen auf 799 Mio. Tonnen reduziert. Damit folgt der IGC nicht dem US-Landwirtschaftsministerium USDA, das seine Prognose vor einer Woche leicht nach oben revidiert hatte. So hat der IGC die Ernteprognose für die EU um vier Millionen auf knapp 125 Mio. Tonnen reduziert.
Eine leichte Abwärtsrevision gab es zudem für die US-Ernte und die Ernte im Nachbarland Kanada. Für Kanada hatte das USDA zuletzt die Prognose deutlicher nach oben angepasst. Aufgrund der nach unten revidierten Ernteschätzung und einer Anhebung der Prognose für den Verbrauch rechnen Marktbeobachter nun damit, dass der globale Weizenmarkt ein Angebotsdefizit von etwa 3 Mio. Tonnen aufweisen dürfte. Dies macht sich in einem Rückgang der Lagerbestände in den wichtigsten Exportländern bemerkbar.
Weizenpreis dürften steigen
In der EU dürfte der Lagerabbau demnach besonders stark ausfallen. Dort sollen die Weizenvorräte am Ende der Erntesaison 2024/25 nur noch bei knapp 12 Mio. Tonnen liegen. Dies wären gut 6 Mio. Tonnen weniger als zu Beginn des Erntejahres. Das dürfte nicht ohne Folgen für den Weizenpreis bleiben. Nach dem kräftigen Preisrückgang seit Ende Mai von in der Spitze mehr als 28% versucht sich der Weizenpreis nun ein einer Bodenbildung. Seit Mitte Juni schwanken die Weizennotierungen zwischen 520 US-Cent je Scheffel (Unterstützung) und 560 US-Cent je Scheffel (Widerstand). Gelingt dem Weizenpreis der Ausbruch aus dieser Schiebezone, sind auf mittlere Sicht Preise um 620 US-Cent je Scheffel drin.