Weizenpreis sinkt nach trügerischen Friedenshoffnungen
Weiterhin hoch volatil zeigt sich in diesen Tagen der Weizenpreis. Nachdem der Preis des Getreiderohstoffs zu Monatsbeginn Aufgrund der Versorgungsunsicherheiten wegen des Kriegs in der Ukraine mit in der Spitze rund 1.370 US-Cent je Scheffel auf den höchsten Stand seit vierzehn Jahren geschossen war, drückten in dieser Woche „Entspannungssignale“ im Ukraine-Krieg die Preise für US-Weizen kurzfristig wieder unter die 1.000 US-Cent-Marke. Leser, die unserer Empfehlung vor drei Wochen (siehe FD vom 11.03.) gefolgt sind, haben Teilgewinne realisiert und dürften nun ausgestoppt worden sein.
Trügerische Friedenshoffnungen lassen Preise purzeln
Der kräftige Rücksetzer bei Weizen und der kurzfristige Fall unter die 1.000er-Marke bietet agilen Anlegern nun erneut eine Kaufgelegenheit. Denn der kräftige Rutsch ging mit der Hoffnung auf eine Waffenruhe bzw. einem baldigen Ende des Krieges in der Ukraine einher. Auf die Nachricht eines beabsichtigten Teilabzugs russischer Truppen von der ukrainischen Hauptstadt Kiew hin, gerieten die Notierungen deutlich unter Druck.
Allerdings hat Russland inzwischen betont, dass es sich dabei nicht um einen Waffenstillstand handeln würde. Auch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Putin die Truppen lediglich neu aufstellt und stattdessen an anderer Stelle einsetzt. Somit dürfte es wohl noch länger dauern, bis es zu einer Normalisierung der Weizenlieferungen aus der Schwarzmeerregion kommen dürfte.
Ägypten auf der Suche nach neuen Weizen-Partnern
Ähnlich sieht dies auch der weltgrößte Weizenimporteur – Ägypten. Das Land sendet in der kommenden Woche eine Delegation nach Indien, um dort über den Import von Weizen zu sprechen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen, dass das nordostafrikanische Land bis zu zwölf Millionen Tonnen indischen Weizen kaufen könnte. Normalerweise bezieht Ägypten seinen Weizen aus Russland und der Ukraine.