Weizenpreise nehmen schlechte Ernte vorweg
Der Weizenpreis entwickelt sich gemäß der Prognose von FUCHS-Devisen (FD vom 01.04.). Nach dem deutlichen Rücksetzer im März und einem kurzen Rutsch unter die 1.000 US-Cent-Marke ziehen die Notierungen nun wieder an. Im Monatsverlauf ist der Weizenpreis um rund 10% gestiegen. Gerade nimmt der Getreiderohstoff die 1.100 US-Cent-Marke ins Visier.
Der Preis reagiert auf einen Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums. Dem zufolge hat sich der Zustand der Winterweizenpflanzen in den USA in der vergangenen Woche weiter verschlechtert. Laut USDA sind nun nur noch 27% der Pflanzen in gutem bzw. sehr gutem Zustand. Das sind noch einmal 3% weniger als in der Woche zuvor. Schlechter als in diesem Jahr war der Pflanzenzustand zuletzt vor 33 Jahren.
Wassermangel schlägt auf Qualität der Pflanzen durch
Insbesondere in Kansas, dem wichtigsten US-Anbaustaat für Winterweizen, verschlechterte sich der Zustand deutlich. Hier sank der Anteil der gut bzw. sehr gut bewerteten Pflanzen um sieben Prozentpunkte auf 26%. Auch in Nebraska, South Dakota und Oklahoma wurden Rückgänge verzeichnet.
Marktbeobachtern zufolge ist die Verschlechterung des Pflanzenzustands vor allem dürrebedingt. Denn 70% der Anbauflächen von Winterweizen befanden sich am Stichtag 19. April in einem Zustand der Dürre. Bleibt das so und fällt dadurch die US-Weizenernte in diesem Jahr geringer aus, dürfte sich die Angebotsknappheit am globalen Weizenmarkt weiter verschärfen. Denn aus der Ukraine ist in diesem Jahr aufgrund des Krieges kaum mit einer höheren Weizenernte zu rechnen.