Weniger Schwefel - teurerer Treibstoff
Verlader müssen mit erheblichen Kostensteigerungen rechnen. Denn seit Januar gilt auf Schiffen außerhalb ausgewiesener Emissionskontrollbereiche ein neuer Grenzwert für Schwefel in Heizöl. Die IMO (International Maritime Organisation; London) soll dafür sorgen, dass der Schwefelausstoß kommerzieller Schiffe global von 3,5% auf 0,5% gesenkt wird. Reeder kalkulieren mit zusätzlichen Kosten von ca. 2,5 Mrd. Dollar in 2020 für Treibstoff.
Im FCL-Bereich (Komplettladungen) erwarten Experten (wie Fr8control und ALS GmbH) Mehrkosten für 20- und 40-Fuß-Container von 200 bis 500 Dollar pro TEU. Je nach Fahrtgebiet und im Bereich Break-Bulk (Stückgut) wird mit Erhöhung von 30 bis 35% gerechnet.
Die IMO - Hintergrund
Die Schifffahrt transportiert mehr als 80% des Welthandels. Die IMO (174 Mitgliedstaaten) ist als UN-Sonderorganisation für die Verbesserung der Sicherheit der internationalen Schifffahrt und zur Verhinderung der Verschmutzung durch Schiffe zuständig.
Die neue Vorschrift basiert auf einer Studie, wonach ca. 500.000-600.000 Menschen vor dem Tod durch Folgen der Luftverschmutzung bewahrt werden können. Zur Umsetzung dieser verbindlichen Ziele haben die Reedereien drei Möglichkeiten: Umstellung von Schweröl auf Schiffsdiesel, Einbau einer Abgasreinigung („Scrubber“) oder Umrüstung auf Flüssiggas (LNG).