Wettbewerbsfähigkeit: Der globale Druck steigt
Deutsche Unternehmen werden wieder etwas optimistischer. Insbesondere mit Blick auf den europäischen Wettbewerb sackt die Stimmung in den Unternehmen zumindest nicht weiter durch. Im April konstatierten noch 13,4% aller Unternehmen eine sinkende Wettbewerbsfähigkeit. Im Januar waren es noch 20,9%. Allerdings hat sich die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen nicht verbessert. Sie hat sich nur nicht weiter verschlechtert.
Dieser allgemeine Blick darf die Perspektiven einzelner Branchen aber nicht verstellen. In der Textilindustrie (34%), Metallerzeugung (31%), Pharma (27%) und Chemie (20,3%) erwarten viele Unternehmen eine wachsende Konkurrenz innerhalb der EU und stellen eine sinkende Konkurrenzfähigkeit für das eigene Unternehmen fest.
Der globale Wettbewerb nimmt zu
Während sich der Wettbewerbsdruck innerhalb der EU in zahlreichen Branchen langsam nivelliert, nimmt der Konkurrenzdruck auf dem internationalen Markt kräftig zu. Das zeigt eine Befragung des ifo-Instituts. Im April bewerteten 27,9% der deutschen Industrie-Unternehmen ihre Konkurrenzfähigkeit im internationalen Wettbewerb außerhalb der EU schlechter. Das ist ein neuer Rekordwert. Im Januar waren es noch 24,1%.
Klaus Wohlrabe, der beim ifo-Institut die Umfrage verantwortet, erwartet, dass im nächsten Quartal noch mehr Unternehmen zu dieser Einschätzung kommen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die Zolldrohungen aus den USA. In den Branchen Auto/ Autoteile (43,9% der Unternehmen sehen eine sinkende Konkurrenzfähigkeit) und Pharma (38,5%) ist die Stimmung besonders schlecht.
Fazit: Europa kommt im globalen Wettbewerb unter Druck. Die globale Konkurrenz nimmt zu, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen des alten Kontinents steht unter Druck. Der Grund dafür sind vor allem die Energiekosten, die insbesondere deutsche Unternehmen besonders belasten. Dass der Wettbewerbsdruck innerhalb Europas langsam nachlässt, ist für alle jene Unternehmen ein Hoffnungszeichen, die nicht global aktiv sind.