Wie groß ist die Kriegsgefahr in Fernost?
Der Verlust Taiwans an China käme dem Ende der US-Vorherrschaft gleich – so wie die Suezkrise 1956 das endgültige Ende des britischen Imperiums bedeutete. Das Problem ist offenbar, dass sich Washington noch nicht völlig im Klaren darüber ist, wie es auf einen denkbaren militärischen Vorstoß der Chinesen – entsprechende Übungen gab es in jüngerer Zeit gehäuft – reagieren soll. Genau diese Unsicherheit, so heißt es, wirke auf Peking verführerisch. Andererseits fürchtet auch Peking, zu hoch zu pokern. Dies sollte man gerade an den sorglosen Finanzmärkten im Hinterkopf haben.
Fazit: Möglicherweise war die "Machtergreifung" in Hongkong das Testfeld Pekings, wie stark sich der Westen einsetzen würde. Insofern wäre die Lage klar: Bahn frei für China.