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Aktueller Ifo-Index führt in die Irre

Wirtschaftsklima: Vorsicht Falle!

Der Konjunkturindikator des ifo-Instituts gilt als recht zuverlässig und ist gemeinhin ein guter Vorlaufindikator. Doch aktuell gibt er ein gefährliches Fehlsignal.

So erfreulich der neuste ifo-Weltwirtschaftsindex auf den ersten Blick scheint – er gibt ein klares Fehlsignal. Denn
a) die Lage hat sich noch einmal leicht verschlechtert. Und
b) der Anstieg beruht einzig auf besseren Erwartungen für die Zukunft.

Das Prinzip Hoffnung hat sich aber längst zerschlagen. Denn es beruht auf der Annahme eines gütlichen Ausgangs des Zollstreits zwischen China und den USA. Dies bestätigt uns ifo- Christian Grimme auf Nachfrage. Stichtag der Umfrage war der 24.4. Die meisten Antworten kamen aber bereits in den ersten zwei Aprilwochen.
Inzwischen sieht es mit der gütlichen Beilegung des Streits schon wieder deutlich schlechter aus. Die Chinesen haben Trumps Forderungskatalog kräftig zusammengestrichen. Der konterte mit einem Tweet, in dem er neue Strafzölle ankündigte.

Die voraussichtliche Eskalation im Atomstreit mit dem Iran ist ebenfalls noch nicht in der Umfrage enthalten. Keinesfalls nachgeben wird US-Präsident Donald Trump, der den Iran finanziell in Knie zwingen will. Sein gegenüber auf iranischer Seite, Ḥassan Rohani, ebenso wenig.

Die Europäer sind zwar gefordert, können aber wie meistens nicht liefern. Sie haben nichts in der Hand, um die Sanktionen gegen iranische Banken und solche, die mit dem Iran Geschäfte machen, wie von Teheran gefordert, innerhalb von zwei Monaten durchzusetzen.

Erinnern Sie sich? Die Telekom musste von einem Gericht gezwungen werden, den Internetzugang für die Bank Melli Iran wiedereinzurichten. Die Telekom hatte ihn zum Jahresende 2018 kurzerhand gekappt, als die USA ihre Iran-Sanktionen einseitig verschärften.

Bank Melli ebnet deutschen Kunden den Zugang in den iranischen Markt. Die Bank wurde auch vom Zahlungssystem SWIFT abgekoppelt, obwohl keine Sanktionen der Europäischen Union gegen das Haus verhängt wurden. Die Bank in Hamburg wird von deutschen Managern geführt.

Die Telekom fürchtet um ihr US-Geschäft. Ihr Handeln kann man feige oder opportunistisch oder klug nennen: Es zeigt, wie machtlos Europa in dem Pokerspiel ist.

Fazit

Der nächste ifo-Index könnte erneut überraschen – dann wieder nach unten.

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