Zink-Preis hin und her gerissen
Der Zink-Preis ist erwacht. Seit Anfang April sind die Zinknotierungen im Aufwind. Der Preis des bläulich-weißen Industriemetalls hat sich innerhalb von nur vier Handelswochen um knapp 25% verteuert. Er notiert bei rund 2.884 US-Dollar je Tonne so hoch wie zuletzt vor 13 Monaten.
Angetrieben wird der Preisanstieg von Meldungen über einen sinkenden Angebotsüberschuss. Die International Lead and Zinc Study Group hat ihre Prognose für den Angebotsüberschuss im laufenden Jahr erheblich nach unten revidiert.
Debatte über Marktversorgung
Marktbeobachtern zufolge seien diese Nachrichten jedoch irreführend. Denn zum einem habe der Zinkmarkt im Rückblick für Januar und Februar mit 53.000 Tonnen einen deutlichen Überschuss ausgewiesen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres war der Markt noch im Defizit gewesen.
Zum anderen wurde angekündigt, dass die Aktivitäten in einer der größten Zinkschmelzen in den Niederlanden nach vier Monaten Pause im Laufe des Monats wieder angefahren werden. Das ist auch deswegen sehr wahrscheinlich, weil die niederländische Regierung weitere Energiehilfen für die betroffenen Unternehmen in Aussicht stellt. Die volle Verarbeitungskapazität von 315.000 Tonnen jährlich dürfte allerdings so schnell nicht wieder erreicht werden.
Charttechnik stützt Aufwärtsprognose
Mit Blick auf den Chart trifft der Zinkpreis im Bereich um 3.000 US-Dollar je Tonne auf eine erste technische Hürde. Gelingt der Durchmarsch, steht einer Rally bis etwa 3.500 US-Dollar je Tonne Zink kaum etwas im Weg.