Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2392
Auf absehbare Zeit knapp

Zinn geht durch die Decke

Zinn geht durch die Decke. Copyright: Pexels
Corona brachte nicht nur Elektrogeräten eine Sonderkonjunktur. Auch das für diese Geräte wichtige Lötmetall erhielt einen Preisschub. Geht dieser noch weiter?

Der Preisanstieg bei Zinn wird immer steiler. Mit aktuell rund 28.500 US-Dollar je Tonne handelt das begehrte Industriemetall so hoch wie zuletzt vor zehn Jahren. Allein seit Jahresbeginn ist der Zinnpreis um rund 35% gestiegen; seit dem Tief auf dem Höhepunkt des Corona-Crashs hat sich der Zinnpreis sogar mehr als verdoppelt.

Vor dem Allzeithoch

Bis zum Allzeithoch bei rund 33.000 US-Dollar für eine Tonne Zinn aus dem Jahr 2011 ist es nicht mehr weit. Fundamental unterstützt wird der Zinnpreis von einer steigenden Nachfrage bei gleichzeitig verringertem Angebot. So treibt vor allem der wachsende Bedarf an Elektrogeräten die Zinnnachfrage an.

Da durch die Corona-Krise mehr und mehr Menschen von zu Hause aus arbeiten und ihre Kinder betreuen, steigt die Nachfrage nach Laptops und Tablets derzeit überproportional stark an. Zinn wird in solchen Geräten vor allem als Lötmaterial verwendet.

Zinnproduktion schwer beeinträchtigt

Auf der anderen Seite wurde die Zinnproduktion durch die Lockdowns in der Krise schwer beeinträchtigt. So waren die Bergwerke und Zinnhütten des indonesischen Zinnproduzenten PT Timah, eines der drei größten Zinnproduzenten der Welt, lange Zeit komplett geschlossen. In der Folge sank die Produktion von PT Timah im vergangenen Jahr um 40% auf nur noch 45.700 Tonnen.

Inzwischen leeren sich auch die Lager an der Londoner Metallbörse LME. Wies die LME kurz nach der Jahrtausendwende noch Zinnbestände von mehr als 40.000 Tonnen aus, waren es im Jahr 2015 schon keine 15.000 Tonnen mehr. Zu Beginn des letzten Jahres hielt die LME Noch 7.500 Tonnen Zinn – inzwischen ist die Menge auf 1.100 Tonnen abgeschmolzen. Dies deckt in etwa den industriellen Bedarf von zwei Arbeitstagen der Zinn-Verarbeiter.

Fazit: Der Anlauf auf das Allzeithoch bei Zinn scheint angesichts der Angebots-Nachfrage-Lage ausgemachte Sache.

Empfehlung: Nach der zuletzt extrem steilen Rally springen jedoch nur Hartgesottene noch auf den fahrenden Zug auf (Zinn-ETC ISIN: DE 000 PB8 T1N 2). Für kurzfristig orientierte Trader eignet sich hingegen ein Mini Future Short auf Zinn (Beispiel ISIN: DE 000 DV0 11Q 4 – Abstand zum K.O: 27%, keine Laufzeitbeschränkung). So lassen sich Kursrücksetzer profitabel nutzen.

Hier FUCHS-DEVISEN abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang