Zuckerpreis signalisiert Überversorgung
Der Zuckerpreis stabilisiert sich nahe dem kürzlich erreichten 15-Monatstief. Bis Mitte April sanken die Zuckernotierungen an der Warenterminbörse in New York im Tief bis auf auf 19,18 US-Cent je Pfund. Seitdem schwankt der Preis des süßen Rohstoffs in einer engen Preisspanne zwischen rund 19,20 und 20,00 US-Cent je Pfund.
Geringere Ernte, aber mehr Zuckerproduktion
Auf dem aktuellen Kursniveau finden langfristig orientierte Anleger eine erste Einstiegsgelegenheit. Die ist fundamental und charttechnisch unterstützt. Laut der jüngsten Prognose der brasilianischen Agrarbehörde Conab dürfte Brasilien in der Anfang April begonnenen Erntesaison 2024/24 etwas weniger Zuckerrohr ernten. Conab rechnet mit einer Zuckerrohrernte im größten Zuckerproduzenten- und Exportland der Welt von 686 Mio. Tonnen. Dies wären 3,8% weniger als in der vergangenen Saison. Aufgrund der Ausweitung der Anbaufläche, die den erwarteten Rückgang der Erträge teilweise kompensieren dürfte, fällt das Minus nicht noch deutlicher aus.
Trotz geringerer Ernte wird die Zuckerproduktion voraussichtlich um 1,3% auf einen Rekordwert steigen. Das ist laut der Studie darauf zurückzuführen, dass die Zuckermühlen 8% weniger Ethanol als im Vorjahr herstellen wollen. Somit steht mehr Zuckerrohr für die Zuckerproduktion zur Verfügung. Gerade der jüngste Preisrutsch bei Zucker – seit Anfang April ist der Preis um fast 17% gefallen – könnte die Zuckermühlen in Brasilien aber dazu veranlassen, anstelle von Zucker mehr Ethanol zu produzieren. Dies wiederum würde nicht ohne Auswirkungen auf den Zuckerpreis bleiben.