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Energie | Politik

Stromspitzen versteigert

Großbritannien verfolgt einen neuen Ansatz, um die Stabilität des eigenen Stromnetzes zu gewährleisten.
Großbritannien verfolgt einen neuen Ansatz, um die Stabilität des eigenen Stromnetzes zu gewährleisten. Das Problem ist – insbesondere in Deutschland – bekannt: Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien kommt es vor allem bei der Stromeinspeisung zu größeren Schwankungen. Das Stromnetz muss aber stets in einer relativ engen Bandbreite stabil gehalten werden. Um das zu gewährleisten, müssen je nach Lage immer öfter Großproduzenten und Stromabnehmer zwangsweise zu- oder teilweise abgeschaltet werden (Spitzenlastausgleich). Der Weg, den Großbritannien nun beschreitet, ist eine Versteigerung des Spitzenlastausgleichs. Anstelle des zwangsweisen Abschaltens bei insgesamt zu hohem Stromverbrauch wird Großbritannien Unternehmen ermöglichen, eine „Abschalt-Option“ zu ersteigern. Die Firmen können auf der Auktion im November 2014 einen Preis für diese Option aufrufen. Wer den Zuschlag bekommt, muss dann im Falle eines nötigen Spitzenlastausgleichs seinen Verbrauch in gefordertem Umfang reduzieren – und so die Spitzenlast ausgleichen (Stichwort „Kapazitätsmarkt“). Noch handelt es sich bei dem Modellversuch ledigleich um drei Stunden Spitzenlast im Jahr. Dieses Modell ist vor allem für Strommärkte interessant, die aufgrund einer großen Menge erneuerbarer Energien volatiler werden. Vor diesem Hintergrund könnte das britische Modell auch in Deutschland auf Interesse stoßen. Denn die Große Koalition hat sich verbindlich darauf geeinigt, bis zum Jahr 2017 einen Plan für einen solchen Kapazitätsmarkt zu erarbeiten. Vor diesem Hintergrund interessant: Letzte Woche traf sich Rainer Baake, der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, mit dem britischen Energieminister Edward Davey. Das Thema Strommarkt stand sicher im Raum. Für Deutschland ist die Schaffung eines solchen Kapazitätsmarktes drängend. Hierzulande liegt der Anteil an den unsicher kalkulierbaren erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bereits bei 27%. Die Reserven und nötige Abschaltungen sind heute praktisch per Sofort-Anforderung zur Verfügung zu stellen. Für Unternehmen ist das mit Kosten und einer geringen Planbarkeit verbunden.

Fazit: Großbritanniens Beispiel könnte zu einem Vorbild für Deutschland werden. Sollte ein ähnlicher Kapazitätsmarkt in Deutschland eingeführt werden, können Unternehmen davon ausgehen, dass sie künftig für das Management ihrer Last bezahlt werden.

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