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Muss die Notenbank die Zinsen weiter anheben?

Inflation quält Norges Bank

Banknoten, 200 Norwegische Kronen © Norges Bank
Die Mai-Sitzung der norwegischen Notenbank hat überrascht. Statt einer Zinssenkung könnte die Norges Bank nun sogar zu einer Zinserhöhung gezwungen werden. Die Norwegische Krone reagiert bereits darauf.

Die Notenbank von Norwegen wird von der Inflation gequält. Trotz rückläufiger Konsumentenpreise im April (3,6%) lagen diese über den Erwartungen (3,4%). Wie in anderen Ländern auch ist die Kerninflation robust. Sie stieg um 4,4% und liegt damit viel zu hoch für Zinssenkungen.

Die Währungshüter beließen die Leitzinsen daher unverändert bei 4,5%. Allerdings räumten sie auch ein, dass sich die Konjunktur besser als erwartet entwickelt. Das ist die Basis für eine längere Periode restriktiver Zinspolitik, um noch höhere Inflationsraten zu verhindern. Vor allem die Lohnentwicklung ruft die Notenbank zur Vorsicht. Die Geldhüter weisen deswegen sogar auf die Möglichkeit einer weiteren Zinserhöhung hin, sollte sich das aktuelle Zinsniveau als nicht restriktiv genug erweisen. 

Erhöht die Norges Bank nochmal?

Die Norges Bank steht damit konträr zur EZB und Fed. Das wird sich so bald auch nicht ändern. Denn bei der Lohnentwicklung dürfte 2024 ein größerer Aufschlag für die norwegischen Arbeitnehmer drin sein. Im vergangenen Jahr lag die reale Lohnentwicklung mit 0,3% im negativen Bereich (Lohnwachstum 5,2%, Inflation 5,5%). 

Untermauert wird die Perspektive von der positiven Einschätzung der Einkäufer im produzierenden Gewerbe. Diese hat sich im April den sechsten Monat über den Expansionsschwelle von 50 Punkten gehalten und zog zuletzt an. Vor allem werden Auslastung und Produktion positiv gesehen. In einer weiteren Umfrage beurteilen die Hersteller von Kapital- und Konsumgütern die Entwicklung für das zweite Quartal dieses Jahres ebenfalls positiv.

Die Krone hat Potenzial

Nach der Notenbanksitzung begann die Krone ihre Klettertour. Die Unterstützung bei 11,75 EUR|NOK wurde bestätigt. Das Momentum ebnet den Weg für eine weitere Aufwertung in Richtung der Widerstände vom Dezember 2023 bei 11,20 EUR|NOK. Dieses Potenzial können Anleger mit Hebelinstrumenten oder Anleihen heben.

BNP Paribas bietet mit der WKN PC7PG5 einen Put auf das Währungspaar EUR|NOK mit einer Basis von 11,50 und einer Laufzeit bis 20. Juni 2025. Der Schein steht bei 3,05 Euro und bietet ein Omega von 12,5 bei einem Aufgeld von 4,2%.

Anleihen für defensive Anleger

Anleihen und Geldmarktfonds eignen sich für defensive Anleger. Wer Duration-Risiken scheut, wählt einen Geldmarktfonds. Der Nordea 1 Norwegian Short-Term Bond Fund, den es in einer thesaurierenden (WKN 987173) und in einer ausschüttenden (WKN A14YPZ) Variante gibt, hatten wir Ihnen schon empfohlen. 

Wer längere Laufzeiten wünscht, wird bei Staatsanleihen des Königreichs fündig. Mit der WKN A19DHT nehmen Anleger bis zur Endfälligkeit im Februar 2027 an einer Kronen-Aufwertung teil. Der Jahreszahler schüttet einen Kupon von 1,75% aus und notiert mit 94,98%. Die effektive Rendite bis Fälligkeit des Tripple-A-Bonds beziffert sich auf 3,76%.

Fazit: Die Wirtschaft in Norwegen wächst, der Preisdruck bleibt hoch. Dies dürfte die Krone anschieben und prädestiniert sie als lukrative Portfoliobeimischung.
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