Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1599
Japan Notenbank wird Geldpolitik neu ausrichten

Yen steht vor einer Aufwertung

Japanischer Yen ©picture alliance / ZUMAPRESS.com | Stanislav Kogiku
Die drohende Lohn-Preis-Spirale und importierte Preissteigerungen über den schwachen Yen treiben den Währungshütern in Japan die Sorgenfalten auf die Stirn. Eine konsequente Neuausrichtung der Notenbankpolitik ist unausweichlich und kann, gepaart mit unorthodoxen Maßnahmen, die Yen-Abwertung beenden.

Die Notenbank von Japan hat sich in eine schwierige Lage gebracht. Sorgt sie weiter für niedrige Zinsen mit Anleihekäufen schwächt sie den Yen und erhöht das Inflationsrisiko. Was dem Export hilft ist an anderer Stelle schädlich. Die Zinskurvenkontrolle und der Negativzins führten zu einem sprunghaften Anstieg der Inflation und das in einem Land, das über Dekaden mit Stagnation und Deflation kämpfte.

Inflationsabschwächung nur temporär

Die Abschwächung der Inflation von 4,3% (2023) auf 2,2% dürfte mit dem Februar-Anstieg auf 2,8% ihr Ende gefunden haben. Die Teuerung lag im März bei 2,7%. Der schwache Yen sorgt für das importabhängige Land für zusätzliche Preisimpulse. Insbesondere mangelt es Japan an Rohstoffen, die es aufgrund rückläufiger Kaufkraft seiner Währung relativ teuer bezahlen muss. Weitere Preisanstiege dürften die Verbraucherpreise weiter nach oben treiben.

Darum rücken nun Interventionen an den Finanzmärkten wieder in den Fokus. Um den Yen in seinem Außenwert in die gewünschte Richtung zu lenken, könnte die Administration auch direkt in den Markt eingreifen. Händler vermuten hinter der reflexartigen Aufwertung vorige Woche einen ersten solchen Markteingriff. 

Impuls für einen Trendwechsel

Mit dieser Kursbewegung des Yen zum Euro und zum Dollar könnte ein Impuls für einen Trendwechsel gelegt worden sein. Unterstützt wird das durch die sich aufhellenden Konjunkturdaten. Das produzierende Gewerbe stabilisiert sich. Im Dienstleistungsgewerbe geht es weiter bergauf. Im April legte der Einkaufmanagerindex den zwanzigsten Monat in Folge auf 54,6 Punkte zu. Auch das Verbrauchervertrauen zeigt weiter nach oben und stieg im März auf 39,5 Punkte. 

Auch die hohen Lohnabschlüsse tragen Früchte. Diese Hoffnungsschimmer setzen die Währungshüter noch mehr unter Druck ihre Politik restriktiver zu gestalten. Mit Argusaugen wird der Markt die Veröffentlichung der Notenbankaussagen nächste Woche (08. Mai) verfolgen.

Partizipationsalternativen abwägen

Für Anleger bietet Japan damit Chancen. Vorsicht ist aber jenen Anlegern geraten, die weiter in Nippon-Aktien investieren. Sollte die Yen-Aufwertung mit einer Aktienschwäche zusammen fallen, dürften die Kursverluste der Aktien die Währungsgewinne übertreffen. Daher ist ein Engagement direkt auf die Währung oder über einen geldmarktnahen Fonds die zielführendste Strategie. Pictet Asset Management bietet mit dem Pictet-Short Term Money Market JPY in einer ausschüttenden (WKN A0M272) und einer thesaurierenden Variante (WKN A0M273).

Vontobel hat Warrants im Angebot, die auf das Währungspaar EUR|JPY abzielen. Mit unserer Empfehlung (WKN VM73R2) können Anleger bis 30. Juni 2025 an einer Aufwertung des Yen partizipieren (FD vom 8.3.). Der Put hat eine Basis bei 152 JPY und weist bei einem Kurs von 2,48 Euro ein Aufgeld von 12% mit einem Hebel von knapp 12 auf. Für das Währungspaar USD JPY bietet Vontobel mit der WKN VM73S0 einen Put, der mit einer Basis bei 146 Yen und einem Aufgeld von 10,9% zu einem Kurs von 3,67 Euro die Partizipation an einer Yen-Aufwertung gegenüber dem Dollar bis 20. Juni 2025 ermöglicht. Der Hebel liegt bei 10.

Fazit: Die BoJ wird ihre Geldpolitik neu ausrichten. Dann wird es für Yen-Shorts eng. Daneben haben japanische Investoren in Treasuries immer mehr Anreiz, ihr Kapital vor Ort zu investieren. Für japanische Aktien steigen dagegen die Kurs-Risiken.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Partners VermögensManagement AG

Vorschlag der Partners wird als zu leicht befunden

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Partners VermögensManagement AG führt sich bei der Stiftung Fliege mit einem ungewöhnlich ausführlichen und persönlich gehaltenen Anschreiben ein, das ein echtes Interesse an dem Mandat erkennen lässt. Der Vermögensverwalter geht bereits hier auf das bestehende Portfolio und den Veränderungsbedarf ein, erläutert Erfahrungen bei Stiftungsmanagement und nachhaltiger Vermögensanlage und garantiert die geforderte Ausschüttung für den Stiftungszweck. Ein toller Auftakt, der auf mehr hoffen lässt
  • Fuchs plus
  • Brückeneinsturz von Baltimore

Hafen von Baltimore wieder geöffnet

Verschwommenes Bild vom Hafen in Baltimore und Bild von einem Sperrschild verlaufen ineinander © Adobe Firefly, KI-generiertes Bild
Der Hafen von Baltimore ist wieder rund um die Uhr geöffnet. Auch größere Schiffe können den wichtigen Umschlagplatz an der Ostküste der USA nun wieder anlaufen.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 40

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Wie man richtig reich werden kann

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Ein sorgenfreies Leben in Reichtum ist der Traum vieler Menschen. Pferdchen und Fuchs diskutieren in der 40. Folge des Geldtipp-Podcasts, welche Formen von Reichtum es gibt, wann Personen als reich gelten und wie sie diesen Traum verwirklichen können.
Neueste Artikel
  • Die Marke stirbt zuletzt

Das langsame Sterben der Traditionsmarken am deutschen Bankenmarkt

Fassade und Namensschild von Bethmann / ABN Amro. © Verlag FUCHSBRIEFE
Am deutschen Bankenmarkt werden die Karten neu gemischt. Der Konsolidierungsprozess unter den Privatbanken geht mit großen Schritten voran. Jüngster Fall: Die niederländische Großbank ABN Amro übernimmt Hauck Aufhäuser Lampe vom bisherigen Eigentümer, der chinesischen Fosun-Gruppe. Immer mehr Traditionsmarken im Private Banking verlieren so ihre relative Eigenständig. Zuletzt stirbt dann der Markenname.
  • Fuchs plus
  • Tschechien – Tschechische Krone

Krone aus Tschechien hat Potenzial

Die Wirtschaft in Tschechien leidet unter der deutschen Konjunkturschwäche. Das schlägt gerade auch auf die Verbraucher zurück, die ihren Optimismus zügeln. Die Notenbank kommt damit in eine Zwickmühle, denn die Inflation zieht kräftig an. Die Krone wird deshalb in Bewegung kommen.
  • Fuchs plus
  • Gutes oder schlechtes Zeichen für den Euro?

Zinsspreads zwischen Deutschland und Italien gibt Fehlsignal

Der Aufschlag für italienische gegenüber deutschen Staatsanleihen (Spread) sinkt kontinuierlich. Der Tiefpunkt im zurückliegenden 10-Jahreszeitraum kommt in Sichtweite. Ist das nun ein gutes Zeichen für Italiens Wirtschaftskraft und die langfristige Stärke des Euro?
Zum Seitenanfang