Yen steht vor einer Aufwertung
Die Notenbank von Japan hat sich in eine schwierige Lage gebracht. Sorgt sie weiter für niedrige Zinsen mit Anleihekäufen schwächt sie den Yen und erhöht das Inflationsrisiko. Was dem Export hilft ist an anderer Stelle schädlich. Die Zinskurvenkontrolle und der Negativzins führten zu einem sprunghaften Anstieg der Inflation und das in einem Land, das über Dekaden mit Stagnation und Deflation kämpfte.
Inflationsabschwächung nur temporär
Die Abschwächung der Inflation von 4,3% (2023) auf 2,2% dürfte mit dem Februar-Anstieg auf 2,8% ihr Ende gefunden haben. Die Teuerung lag im März bei 2,7%. Der schwache Yen sorgt für das importabhängige Land für zusätzliche Preisimpulse. Insbesondere mangelt es Japan an Rohstoffen, die es aufgrund rückläufiger Kaufkraft seiner Währung relativ teuer bezahlen muss. Weitere Preisanstiege dürften die Verbraucherpreise weiter nach oben treiben.
Darum rücken nun Interventionen an den Finanzmärkten wieder in den Fokus. Um den Yen in seinem Außenwert in die gewünschte Richtung zu lenken, könnte die Administration auch direkt in den Markt eingreifen. Händler vermuten hinter der reflexartigen Aufwertung vorige Woche einen ersten solchen Markteingriff.
Impuls für einen Trendwechsel
Mit dieser Kursbewegung des Yen zum Euro und zum Dollar könnte ein Impuls für einen Trendwechsel gelegt worden sein. Unterstützt wird das durch die sich aufhellenden Konjunkturdaten. Das produzierende Gewerbe stabilisiert sich. Im Dienstleistungsgewerbe geht es weiter bergauf. Im April legte der Einkaufmanagerindex den zwanzigsten Monat in Folge auf 54,6 Punkte zu. Auch das Verbrauchervertrauen zeigt weiter nach oben und stieg im März auf 39,5 Punkte.
Auch die hohen Lohnabschlüsse tragen Früchte. Diese Hoffnungsschimmer setzen die Währungshüter noch mehr unter Druck ihre Politik restriktiver zu gestalten. Mit Argusaugen wird der Markt die Veröffentlichung der Notenbankaussagen nächste Woche (08. Mai) verfolgen.
Partizipationsalternativen abwägen
Für Anleger bietet Japan damit Chancen. Vorsicht ist aber jenen Anlegern geraten, die weiter in Nippon-Aktien investieren. Sollte die Yen-Aufwertung mit einer Aktienschwäche zusammen fallen, dürften die Kursverluste der Aktien die Währungsgewinne übertreffen. Daher ist ein Engagement direkt auf die Währung oder über einen geldmarktnahen Fonds die zielführendste Strategie. Pictet Asset Management bietet mit dem Pictet-Short Term Money Market JPY in einer ausschüttenden (WKN A0M272) und einer thesaurierenden Variante (WKN A0M273).
Vontobel hat Warrants im Angebot, die auf das Währungspaar EUR|JPY abzielen. Mit unserer Empfehlung (WKN VM73R2) können Anleger bis 30. Juni 2025 an einer Aufwertung des Yen partizipieren (FD vom 8.3.). Der Put hat eine Basis bei 152 JPY und weist bei einem Kurs von 2,48 Euro ein Aufgeld von 12% mit einem Hebel von knapp 12 auf. Für das Währungspaar USD JPY bietet Vontobel mit der WKN VM73S0 einen Put, der mit einer Basis bei 146 Yen und einem Aufgeld von 10,9% zu einem Kurs von 3,67 Euro die Partizipation an einer Yen-Aufwertung gegenüber dem Dollar bis 20. Juni 2025 ermöglicht. Der Hebel liegt bei 10.