Finanzvorstände hoffen auf den Binnenmarkt
Die Konjunktur-Stimmung unter den Finanzvorständen deutscher Unternehmen verbessert sich. Sie erwarten jetzt im gesamten Jahr einen leichten Aufschwung für die deutsche Wirtschaft. Das zeigt eine Umfrage des Wirtschaftsprüfers Deloitte.
Das Stimmungsbild hat sich grundsätzlich verbessert. Im Herbst 23 überwogen noch deutlich die negativen Aussichten. Nun sind jene Finanzvorstände in der Mehrheit, die positive Aussichten für ihr Unternehmen sehen. 30% der Finanzchefs sehen bessere Aussichten, 21% stellen sich auf eine schlechtere Entwicklung ein.
Schlechte Aussichten für die Exportwirtschaft
Die Stimmung in der Industrie ist stark gespalten. Positive Erwartungen haben Branchen, für die der deutsche Markt besonders wichtig ist. Dazu gehören der Handel und die Immobilienbranche. Abflauende Inflation und steigende Reallöhne sorgen in diesen Branchen für verbesserte Geschäftserwartungen. Auch der Dienstleistungssektor (vor allem Logistik und die Internet- und Softwarebranche) erwarten Wachstum.
Sogar die Chemieindustrie wird optimistischer. Die Faktoren, die sie im vorigen Jahr hart getroffen haben (hohe Energiekosten, weltweite Konjunkturflaute) haben sich inzwischen wieder entspannt. Schlechte Aussichten haben die Exportindustrien, vor allem die Autoindustrie. Die Export-Unternehmen schätzen geopolitische Risiken und Cyber-Risiken als größten Bedrohungen für ihre Geschäfte ein.
Inflation bleibt höher
Trotz des neu erwachenden Optimismus bleiben die Finanzvorstände vorsichtig. Sie erwarten stagnierende Margen und passen die Planungen für Investitionen und Personal an. Insgesamt erwarten sie eine wesentlich höhere Inflation im Jahresverlauf als aktuell gemessen. Die Finanzvorstände rechnen mit durchschnittlich 3,1% im Jahresverlauf (akt. 2,2%).