Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
6353
Stiftungsmanagement im Qualitätstest

BW Bank überflügelt alle

Die besten Vermögensmanager für Stiftungen sind mit der "grünen Hand" ausgezeichnet. © Verlag FUCHSBRIEFE
Die Bereitschaft, Stiftungen mit einem geringen Anlagevolumen individuell zu begleiten, ist begrenzt. Zwei Vermögensverwalter erhalten die Bewertung „Top-Anbieter“. Unter den besten Managern für kleinere Stiftungen finden sich ausschließlich deutsche Anbieter.

Auch während der Corona-Krise verstanden es Vermögensverwalter, einen ausgewogenen Anlagevorschlag für die Verwaltung eines Stiftungsvermögens vorzulegen. Allerdings ist das Angebot für Stiftungen mit einem kleineren Anlagevolumen begrenzt. Die Banken und Vermögensverwalter scheuen den Aufwand, für Stiftungen mit weniger als einer Million Euro Anlagekapital ein tragfähiges Konzept zu entwickeln. Das ist das Ergebnis des aktuellen Markttests der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ in Zusammenarbeit mit dem Risikomessspezialisten Quanvest in Bad Homburg. „Die besten Anbieter stellten ihren Vorschlag am 27. und 28. Februar 2020 vor, als die Verwerfungen an den Kapitalmärkten bereits ihren Anfang genommen hatten“, so Ralf Vielhaber, Geschäftsführer von Fuchsbriefe in Berlin.

56 Banken und Vermögensverwalter und Banken waren angeschrieben worden, darunter auch 12 Anbieter aus Liechtenstein, Österreich und der Schweiz. Aber nur die Hälfte der angefragten Dienstleister, nämlich 28, reichten einen Anlagevorschlag ein. Die Anbieter sollten ein Vermögenskonzept auf Grundlage einer Anlagesumme von 350.000 Euro erstellen. Diese Summe war für viele Anbieter offensichtlich zu gering. Bei der Anlage sollten nachhaltige Investments berücksichtigt werden und eine transparente Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt werden. Zusätzlich wurden ein konkretes Honorarangebot und eine Übersicht der Gesamtkosten angefordert und um einen Hinweis zur Anpassung der Stiftungssatzung gebeten.

„Wer hierzulande eine Stiftung gründen möchte, hat im Prinzip gute Karten."

FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ kommen dennoch insgesamt zu einer positiven Erkenntnis: „Wer hierzulande eine Stiftung gründen möchte, hat im Prinzip gute Karten. Es gibt genügend Anbieter, die bei der Gründung, der Administration und dem Vermögensmanagement viel Kompetenz mitbringen und dies auch kleineren Stiftungen zugute kommen lassen. Kleine Stiftungen bis zu einer Million Euro Anlagevermögen machen schließlich nach Anzahl zwei Drittel des Marktes aus“, erläutert Ralf Vielhaber.

Das Bewertungssystem bestand aus fünf Kriterien. Im Zentrum der Betrachtung stand der eigentliche Anlagevorschlag, der mit 45% in die Gesamtwertung einfloss. Aus dem Anlagevorschlag sollte hervorgehen, wie die Experten den Vermögensstock erhalten wollen und zugleich regelmäßige Erträge erwirtschaften wollen, mit denen die Stiftung arbeiten kann. Die Investmentkompetenz geht mit 15% in die Wertung ein. Hier wird das Angebot unter Rendite-Risiko-Gesichtspunkten untersucht. Die Transparenz wird mit 14% gewichtet, das Serviceangebot der Dienstleister mit 6%. Die besten Dienstleister wurden zum abschließenden Beauty Contest eingeladen, der mit 20% das Ergebnis beeinflusste. Er war sozusagen die „mündliche Prüfung“ für die Kandidaten. Hier müssen die Banken ihren Vorschlag in einer Präsentation überzeugend darlegen.

Anlagevorschlag überzeugte nicht immer

Der Anlagevorschlag der Vermögensverwalter überzeugte nicht immer. „Manche Häuser zeigten wenig Engagement, einen positiven Eindruck zu hinterlassen“, erläutert Dr. Jörg Richter von FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ. „Es wurden nur Foliensammlungen versendet, die zwar von der Marketingabteilung schön gestylt waren, deren Inhalt aber oft trivial war und letztendlich langweilte“, so Richter.

Im Beauty Contest war die Mehrheit der präsentierten Anlagevorschläge geeignet, die Anlageziele der Stiftung zu erreichen. Alle Angebote zeigten ein für die Stiftung akzeptables Rendite-Risiko-Verhältnis.

Zwei Top-Anbieter

Wie schon im Vorjahr befinden sich unter den besten Stiftungsmanagern ausschließlich deutsche Anbieter. Zwei Anbieter erhielten das Prädikat „Top-Anbieter“, einmal wurde die Note sehr gut und dreimal die Note gut vergeben. An der Spitze findet sich mit großem Abstand die BW-Bank, die 84,3 von 100 möglichen Punkten erzielte und damit ihre Spitzenposition aus dem Vorjahr souverän verteidigt. Top-Anbieter müssen mindestens 95 % der Punkte des Erstplatzierten erzielen, außerdem dürfen sie in keiner Wertungskategorie schlechter als mit der Note „gut“ abschließen. Die Bank für Kirche und Caritas EG landet mit der Note „sehr gut“ auf Platz zwei, auf Platz drei kommt die Bethmann Bank und erhält ebenfalls das Prädikat „Top-Anbieter“. Der Abstand im Gesamtfeld war relativ groß. Den Erst- und den Neunt-Platzierten trennen fast 20 Punkte.

Weitere Informationen stellen wir Ihnen auf Anfrage gern zur Verfügung. Unsere Experten stehen zudem für Interviews zur Verfügung. Der FUCHS-Report »Kleine Stiftung – große Hilfe« (60 Seiten) ist für 74 € erhältlich.

Die FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ wurde 2003 gegründet und ist ein Zusammenschluss zwischen dem Verlag FUCHSBRIEFE, Berlin und dem Institut DR. RICHTER | IQF, Hannover, ein Geschäftsbereich des Dr. Richter | Kompetenzzentrum Vermögen. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht die Qualität im Private Banking zu untersuchen und transparent zu machen. Ihre Prüffelder sind die Beratung Vermögender, das Management von Stiftungsvermögen, die Vermögensverwaltung und die Vertrauenswürdigkeit der Anbieter von Vermögensdienstleistungen.

Die QUANVEST GmbH wurde von Christian Libor gegründet. Das Unternehmen betreibt das seit 2008 bei der Deutschen Börse AG entwickelte Datenprodukt SENSIS® und darauf aufbauend Services für Bench­mark- und Trendanalysen, Risiko- und ­Investment-Controlling. Zielsetzung von QUANVEST ist es, alle Fragen von Investoren zu Kapitalmärkten und Produkten bestmöglich beantwortbar zu machen. QUANVEST betreibt dazu eigene F&E und ist ­regel­mäßig Partner renommierter unabhängiger Institutionen und Redaktionen.

Fazit: Viele Nachfrager, wenige(r) Anbieter – das ist das Dilemma von Stiftungen mit einem Anlagevermögen unter 1 Million Euro. Dennoch können sie Partner finden, die erstklassige Anlegkonzepte abliefern.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Partners VermögensManagement AG

Vorschlag der Partners wird als zu leicht befunden

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die Partners VermögensManagement AG führt sich bei der Stiftung Fliege mit einem ungewöhnlich ausführlichen und persönlich gehaltenen Anschreiben ein, das ein echtes Interesse an dem Mandat erkennen lässt. Der Vermögensverwalter geht bereits hier auf das bestehende Portfolio und den Veränderungsbedarf ein, erläutert Erfahrungen bei Stiftungsmanagement und nachhaltiger Vermögensanlage und garantiert die geforderte Ausschüttung für den Stiftungszweck. Ein toller Auftakt, der auf mehr hoffen lässt
  • Fuchs plus
  • Brückeneinsturz von Baltimore

Hafen von Baltimore wieder geöffnet

Verschwommenes Bild vom Hafen in Baltimore und Bild von einem Sperrschild verlaufen ineinander © Adobe Firefly, KI-generiertes Bild
Der Hafen von Baltimore ist wieder rund um die Uhr geöffnet. Auch größere Schiffe können den wichtigen Umschlagplatz an der Ostküste der USA nun wieder anlaufen.
  • Fuchs trifft Pferdchen, Der Geldtipp-Podcast, Teil 40

Geldtipp – Pferdchen trifft Fuchs: Wie man richtig reich werden kann

Geldtipp-Podcast. ©SpringerNature
Ein sorgenfreies Leben in Reichtum ist der Traum vieler Menschen. Pferdchen und Fuchs diskutieren in der 40. Folge des Geldtipp-Podcasts, welche Formen von Reichtum es gibt, wann Personen als reich gelten und wie sie diesen Traum verwirklichen können.
Neueste Artikel
  • Die Marke stirbt zuletzt

Das langsame Sterben der Traditionsmarken am deutschen Bankenmarkt

Fassade und Namensschild von Bethmann / ABN Amro. © Verlag FUCHSBRIEFE
Am deutschen Bankenmarkt werden die Karten neu gemischt. Der Konsolidierungsprozess unter den Privatbanken geht mit großen Schritten voran. Jüngster Fall: Die niederländische Großbank ABN Amro übernimmt Hauck Aufhäuser Lampe vom bisherigen Eigentümer, der chinesischen Fosun-Gruppe. Immer mehr Traditionsmarken im Private Banking verlieren so ihre relative Eigenständig. Zuletzt stirbt dann der Markenname.
  • Fuchs plus
  • Tschechien – Tschechische Krone

Krone aus Tschechien hat Potenzial

Die Wirtschaft in Tschechien leidet unter der deutschen Konjunkturschwäche. Das schlägt gerade auch auf die Verbraucher zurück, die ihren Optimismus zügeln. Die Notenbank kommt damit in eine Zwickmühle, denn die Inflation zieht kräftig an. Die Krone wird deshalb in Bewegung kommen.
  • Fuchs plus
  • Gutes oder schlechtes Zeichen für den Euro?

Zinsspreads zwischen Deutschland und Italien gibt Fehlsignal

Der Aufschlag für italienische gegenüber deutschen Staatsanleihen (Spread) sinkt kontinuierlich. Der Tiefpunkt im zurückliegenden 10-Jahreszeitraum kommt in Sichtweite. Ist das nun ein gutes Zeichen für Italiens Wirtschaftskraft und die langfristige Stärke des Euro?
Zum Seitenanfang