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Kathrein Privatbank AG, TOPS 2021, Beratungsgespräch

Bischöfliche Kriterien voll im Blick

Wie schneidet die Kathrein Privatbank im aktuellen Test der FUCHS|RICHTER Prüfinstanz ab? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Die Homepage der Kathrein Bank ist zwar übersichtlich gestaltet, hat dem Kunden aber auf den ersten Blick mit seinem nachhaltigen Anliegen nichts anzubieten. Denn zum Thema "Nachhaltigkeit" findet man auf der Homepage der knapp 100 Jahre alten Bank nichts. Immerhin heißt es, dass die 100-prozentige Tochter des Raiffeisenkonzerns auf die Betreuung großer Vermögen ab 1 Mio. Euro spezialisiert sei. Und damit fühlt sich unser Kunde angesprochen und greift zum Hörer.
Die Kontaktaufnahme mit der österreichischen Kathrein Bank erfolgt reibungslos. Schon fünf Minuten nach seinem ersten Anruf erhält der Kunde einen Rückruf von dem zuständigen Kundenberater. Dieser vereinbart mit ihm einen Termin. Dabei wird schon im Vorwege klargestellt, dass dieser zunächst dem Kennenlernen diene. Mit einem konkreten Anlagevorschlag sei da nicht zu rechnen. Im Anschluss an das Telefonat gibt es per Mail eine Terminbestätigung sowie ein Gesprächsprotokoll. 

Ein herzlicher Empfang wischt architektonische Tristesse weg

Beim ersten Anblick des Bankgebäudes beschleicht den Kunden eine gewisse Tristesse angesichts der wenig einladenden 70er Jahre Architektur. Dieser erste Eindruck wird jedoch schnell wieder weggewischt:  An der Rezeption nimmt man den Kunden herzlich in Empfang. Wertschätzung und Diskretion prägen die darauf folgende Begegnung. Der Kunde ist gespannt, was die Wiener Niederlassung in Sachen "Nachhaltigkeit" zu bieten hat. 

Die zentralen Anliegen des Kunden

  • Anlagevolumen: 1,1 Mio. Euro
  • Anlagehorizont: langfristig
  • Nachhaltigkeitsfokus: Orientierung an den Kriterien der katholischen Bischofskonferenz mit dem "Spezialthema" nachhaltig produzierte Textilien (aus Biomaterialien) aufgrund der eigenen Tätigkeit in dem Bereich
In der anfänglichen Präsentation der Bank betont man vor allem die enge Vernetzung nach Osteuropas – schließlich sei man ein Teil des im Osten stark expandierenden Raiffeisenkonzerns. Es folgt ein gut strukturiertes Beratungsgespräch mit allem, was ein solches beinhalten sollte: von der finanziellen Situation des Kunden über eine Erstellung seines Rendite-Risikoprofils, den Anlageprozess der Bank, den unterschiedlichen Nachhaltigkeitskriterien bis hin zu den anfallenden Kosten für eine Vermögensverwaltung. Generell zeigt man sich sehr empathisch, versucht möglichst viele Schnittmengen mit dem Kunden herzustellen, um ihn vom Dienstleistungsportfolio der Bank zu überzeugen. So bietet man ihm u.a. an, bei der Suche nach einer Immobilie behilflich zu sein und seiner russischen Lebensgefährtin beim Private Banking einen russischsprachigen Berater zur Seite zu stellen.

Überraschend starke Nachhaltigkeitskompetenz

Auch wenn von dieser Expertise auf deren Homepage nichts zu sehen ist: Mit dem Thema "Nachhaltigkeit" kennen sich die Berater "exzellent" aus.Tatsächlich haben die Österreicher zahlreiche Nachhaltigkeitsfonds im Produktportfolio, greifen auf renommierte Kooperationspartner in dem Bereich zurück und sind über unterschiedliche Nachhaltigkeitskriterien  – darunter auch die Richtlinien der Bischofskonferenz – sehr gut informiert. Ausführlich bespricht man die katholisch geprägten Ausschlusskriterien und veranschaulicht dem Kunden, dass bei einer strikten Einhaltung der bischöflichen Richtlinien nur noch wenige Einzeltitel investierbar seien. Außerdem erläutert man ausführlich, welche Anlageinstrumente zum nachhaltigen Investieren zur Verfügung stehen, worin die Vor- und Nachteile liegen und welche Kosten mit Einzeltiteln, Fonds und dem Thema Mikrokredite verbunden sind. 

84-100 Prozent Übereinstimmung mit bischöflichen Kriterien

Anlagevorschlag und Gesprächsprotokoll treffen erst einige Wochen später – nicht zuletzt wegen der Coronakrise – beim Kunden ein. Das Protokoll beinhaltet alle wesentlichen Gesprächsinhalte – allerdings auch kleine Fehler, die im Nachhinein nicht korrigiert werden. Der Anlagevorschlag indes überzeugt den Kunden sehr. Dieser beinhaltet ein zu 70 % aus Anleihen und 30 % aus Aktien bestehendes Depot. Der Rententeil wird über zwei hauseigene Nachhaltigkeitsfonds abgebildet. Im Aktienbereich finden sich ausschließlich Einzeltitel. 

Den Kunden ist mit dem Vorschlag hochzufrieden, da seine Auswahl- bzw. Ausschlusskriterien Berücksichtigung finden. Hinter jeder Position erfährt er, in welchem Maße die bischöflichen Kriterien Anwendung finden. Die Übereinstimmung liegt im Aktienbereich bei 100, bei den nachhaltigen Rentenfonds immerhin bei 84 bzw. 89 Prozent. Außerdem fällt dem Kunden positiv auf, dass man die aktuelle Marktsituation im Rahmen von Corona thematisiert. Die Kosten der Vermögensverwaltung liegen bei 0,75 % p.a. (zzgl. MwSt.).  Einziger Malus: Aus Kundensicht hätte die Nachbetreuung intensiver und engagierter sein können. Die Berater waren zum Teil schwer erreichbar. Allerdings, so räumt der Kunde ein wenig entschuldigend ein, fällt die Nachbetreuung in die Hochzeit von Corona.

Preis-Leistungsverhältnis    

Kosten:

  • Vermögensverwaltung: 0,9 % p.a. (ab 5 Mio. Euro) bis 1,0 % p.a. (ab 1 Mio. Euro) zzgl. MwSt.

Mindestanlagesumme:

  • Fondsvermögensverwaltung ab 250.000 Euro
  • Private Banking ab 300.000 Euro
  • Fondsvermögensverwaltung ab 500.000 Euro
  • Individuelle Vermögensverwaltung ab 700.000 Euro
  • Private Wealth Management ab 1 Mio. Euro
  • Vermögensverwaltung auf Einzeltitelbasis ab 3 Mio. Euro

Dienstleistungsportfolio

  • Vermögensverwaltung und -beratung
  • Vermögensweitergabe
  • Stiftungs-Office
  • Unternehmer-Service
  • Family-Office-Services

Nachhaltigkeitsexpertise

  • bietet nachhaltige Aktien- und Anleihenfonds, Zertifikate und ETFs an
  • Bevorzugte Kooperationspartner: ISS-oekom, MSCI, YOUR SRI, österr. Umweltzeichen, FNG
  • Nachhaltige Vermögensverwaltung geplant

Teilnahme am Performance-Projekt: Ja

Kontakt

  • Anschrift: Kathrein Privatbank Aktiengesellschaft, Wipplingerstr. 25, A-1010 Wien, Österreich
  • Internet:www.kathrein.at

Fazit: Auch wenn es auf deren Homepage zunächst nicht ersichtlich ist, verfügt die Kathrein Privatbank über eine hohe Kompetenz in Sachen "Nachhaltigkeit". Der Kunde erhält schließlich einen Anlagevorschlag, der seine individuellen Nachhaltigkeitsvorstellungen voll berücksichtigt und ihn vollauf zufrieden stellt. Einzig bei der Nachbetreuung hätte er sich mehr Einsatz und Erreichbarkeit der Betreuer gewünscht, merkt aber zugleich an, dass Corona daran einen wesentlichen Anteil hat.

HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz. erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter QF/QF und Ralf Vielhaber / Verlag Fuchsbriefe.

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