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Fürst Fugger Privatbank, TOPS 2021, Beratungsgespräch

Ein erinnerungswürdiger Auftritt

Wie schlägt sich die Fürst Fugger Privatbank im Markttest Nachhaltigkeit? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
1486 wurde sie erstmals als "Bank" erwähnt, avancierte in "drei Jahrzehnten zum bedeutendsten Handels- und Finanzunternehmen Europas" und rühmt sich, durch "vorsichtige und diversifizierte Investitionsentscheidungen" für den Vermögenserhalt zu sorgen. Die Rede ist von der Fürst Fugger Privatbank, die "nicht für den schnellen Erfolg, sondern für dauerhafte Werte und eine nachhaltige Vermögensverwaltung" stehe. Was darunter zu verstehen ist, möchte unser Kunde wissen und ruft an.

Die Kontaktaufnahme erfolgt reibungslos. Der Kunde hat schnell einen Berater am Apparat. Als er sein Interesse an einer nachhaltigen Geldanlage bekundet, scheint er den Berater zunächst auf dem "falschen Fuß" zu erwischen. Schließlich sei man ja zu klein, um hier eigene – nachhaltige – Produkte anbieten zu können. Doch dann verweist man auf das eigene Netzwerk und mögliche Kooperationspartner in puncto Nachhaltigkeit. Während der Berater es ein wenig versäumt, dem Kunden in spe Fragen zu stellen, nutzt er umso mehr das Vorgespräch, um die eigene Bank vorzustellen.  

1 bis 1 1/2 Stunden für einen "Dialog auf Augenhöhe"

Endlich meint der Berater, dass man sich kennen lernen und in einem Vor-Ort-Gespräch überprüfen müsse, ob die Chemie stimme. Nach einigen dienlichen Hinweisen, wie der Kunde den Weg zur Stuttgarter Niederlassung finden werde, kündigt man an, er solle ein 1 bis 1 1/2 Stunden Zeit mitbringen und verabschiedet sich. Im Anschluss folgt eine Terminbestätigung. Die Mail enthält auch eine  Anfahrtsskizze sowie zur Einstimmung auf den Termin eine Präsentation der Fürst Fugger Privatbank.

Die zentralen Anliegen des Kunden:

  • Anlagevolumen: 1,0 Mio. Euro
  • Anlagehorizont: langfristig
  • Nachhaltigkeitsfokus: "mit Blick auf die eigenen Enkel" und ohne "gravierende (Rendite-) Nachteile zu erleiden"

Um es gleich vorwegzunehmen: Während sich der Kunde im Vorgespräch mit seinem Anliegen ein wenig vernachlässigt gefühlt hat, verläuft das eigentliche Beratungsgespräch zu seiner vollen Zufriedenheit:  Anstelle einer "Präsentationsbeschallung" entsteht ein "Dialog auf Augenhöhe". Der Berater vom Telefonat kümmert sich allein um den Kunden und schafft es aufgrund seines Erfahrungsschatzes einerseits, für eine entspannte und offene Atmosphäre zu sorgen, andererseits gelingt es ihm, durch eine souveräne Gesprächsführung, die vorgegebene Zeit einzuhalten. 

Nachhaltigkeit zunächst architektonisch im Vordergrund

Das Thema "Nachhaltigkeit" behandelt man zunächst architektonisch: Die Stuttgarter Niederlassung liegt im 8. Stock eines gerade erst kernsanierten Gebäudes.  Freudig berichtet der Berater von den "nachhaltigen" Umbauarbeiten und dass es "Spaß mache hier zu arbeiten und als "Unternehmer im Unternehmen" zu handeln.  

Wer nachhaltig investiere, müsse nicht auf Rendite verzichten, lautet eine der Kernaussagen des Beraters. Dies demonstriert man anhand von verschiedenen Nachhaltigkeit-Indizes und entsprechenden Vergleichscharts. Da die Bank bislang nur eine Nachhaltigkeitsstrategie anzubieten hat, stellt man diese dem Kunden vor. Dabei handelt es sich um ein ausgewogenes Depot, in dem der Aktien- oder Anleihenanteil auf bis zu 70 % erhöht werden kann. Aktuell liege der Aktienanteil bei 60 und der Rentenanteil bei 30 Prozent. Aus seiner 20-jährigen Historie geht hervor, dass das Depot in Bärenmärkten die Nase vorn, in Bullenmärkten hingegen das Nachsehen hat. Die erwartete Vorsteuer- und Vorkostenrendite liegt bei 5,23 Prozent. 

Beratungsgespräch begeistert, Nachbetreuung enttäuscht

Das Depot setzt sich aus Einzeltiteln, im Rentenbereich jedoch auch aus einigen ETFs zusammen. Letztere beleuchtet man kritisch, da deren Inhalt nicht immer zu 100 Prozent nachhaltig sei. Allerdings, so betont man, nehme der Druck zu, so dass die ESG-Kriterien nolens volens immer mehr bei den Finanzprodukten berücksichtigt werden müssen. Bei der Aktienauswahl greift man u.a.  auf das Nachhaltigkeitsresearch der DZ Bank zurück. Was die Kosten betrifft, so bietet die 100-%ige Tochter der Nürnberger Versicherungsgruppe zwei Modelle an. Dem Kunden gefällt davon das All-In-Fee-Modell. Hier liegen die Kosten bei 1,0 % p.a. 

So überzeugt der Kunde aus dem Beratungsgespräch herausgeht, so sehr enttäuscht ihn dann die mangelnde Nachbetreuung. Zwar zeigt sich der Kunde mit der vorgestellten Anlagestrategie sehr einverstanden, so dass man vereinbart, ihm keinen weiteren Anlagevorschlag zukommen zu lassen, doch hätte sich der Kunde im Nachgang zumindest ein Gesprächsprotokoll gewünscht. Auch hätte er nichts dagegen gehabt, wenn man ihn zwischenzeitlich in der Coronakrise als Kunde in spe mal kontaktiert hätte. So bleibt nur das hervorragende Beratungsgespräch selbst in Erinnerung. 
2021 (TOPs 2021) Beratungsgespräch Ein erinnerungswürdiger Auftritt im Shop
2020 (TOPs 2020) Vermögensstrategie Kurz – und unkonkret im Shop
2019 (TOPs 2020) Beratungsgespräch Adel verpflichtet im Shop
2017 (TOPs 2018) Beratungsgespräch Smalltalk ist zu wenig im Shop
2017 (TOPs 2017) Vermögensstrategie Offene Entscheidung im Shop
2016 (TOPs 2017) Beratungsgespräch Im Wettbewerb mit dem eigenen Anspruch im Shop

Preis-Leistungsverhältnis    

  • k.A. 

Dienstleistungsportfolio

  • Vermögensverwaltung und -beratung
  • Stiftungsmanagement

    Nachhaltigkeitsexpertise

    • Nachhaltige Vermögensverwaltung (ausgewogen)

    Teilnahme am Performance-Projekt: Ja

    Kontakt

    • Anschrift: Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft, Theodor-Heuss-Straße 9 70174 Stuttgart, Deutschland
    • Internet:www.fuggerbank.de

    Fazit: Die Fürst Fugger Privatbank weiß den Kunden im Beratungsgespräch voll zu überzeugen: Fachkompetenz, Anlagevorschlag, Vermögensverwaltungsgebühren und Zeitmanagement stimmen. Was im Nachhinein fehlt, ist die Nachbetreuung. Hier muss die Bank mehr leisten – auch zu Zeiten der Coronakrise. Außerdem positiv: Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis sowie der Anlagevorschlag

    HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz. erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter QF/QF und Ralf Vielhaber / Verlag Fuchsbriefe.

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