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Weberbank AG, TOPS 2021, Beratungsgespräch

Gut strukturiert und freundlich

Wie schlägt sich die Weberbank im Markttest Nachhaltigkeit? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
"Nachhaltigkeit" steht offenbar nicht im Fokus der Berliner Weberbank – zumindest nicht, wenn man sich an der eigenen Homepage orientiert. Als nachhaltig interessierter Kunde muss man sich erst einmal aufwendig durchscrollen, bis man schließlich auf die "Leitlinie für verantwortungsvolles und nachhaltiges Investieren in der Weberbank" stößt. Hier erfährt der Kunde mehr über die Ausschlusskriterien der Tochtergesellschaft der Mittelbrandenburgischen Sparkasse und ist an einem Termin interessiert.
Freundlichkeit und Professionalität zeichnet das telefonische Vorgespräch aus. Hier erfährt der Kunde bereits viel über die gut strukturierte Vorgehensweise der Weberbank. Bevor man dem Kunden einen Anlagevorschlag zukommen lässt, möchte man zunächst mehr über ihn erfahren und vereinbart einen persönlichen Termin, welcher aufgrund von Corona telefonisch stattfinden soll. Eine Terminbestätigung erfolgt nicht.

Das fernmündliche Erstgespräch als Premiere

Zwar weist man zu Beginn des telefonischen Beratungsgesprächs darauf hin, dass es sich um eine Premiere handle, man noch keine Erfahrung In Hinblick auf fernmündliche Erstgespräche aufweise und man auch noch nicht so weit sei, dem Kunden eine Videokonferenz anzubieten, doch ist der Kunde alles in allem zufrieden. Die Berater zeigen sich freundlich, zuvorkommend und höflich – auch wenn sie eingangs vergessen, sich vorzustellen (dies aber später nachholen). Bleibt abzuwarten, ob es neben der Gesprächsatmosphäre auch inhaltlich stimmt. 

Anliegen des Kunden

  • Anlagevolumen: 1 Mio. Euro 
  • Anlagehorizont: langfristig
  • Risikobereitschaft: chancenorientiert
  • Nachhaltigkeitsfokus: unspezifisch

Insgesamt geht man sehr systematisch vor, hinterfragt zunächst die berufliche und finanzielle Situation des Kunden, stellt Fragen zum Thema Altersvorsorge, erkundigt sich nach der Renditeerwartung und kommt auf das Thema "Risiko" zu sprechen bzw. wie viel Verluste der Kunde temporär "verkraften" kann. Außerdem spricht man in dem einstündigen Telefonat die Nachhaltigkeitsvorstellungen der Weberbank an. Nach dem gut strukturierten Erstgespräch erhält der Kunde ein Gesprächsprotokoll, in welchem aufgrund einiger Unklarheiten auf die Notwendigkeit eines Zweitgesprächs hingewiesen wird.

Notwendige Thematisierung eines Zielkonflikts

Dieses erfolgt zwei Wochen später. Dabei geht es u.a. darum, den bereits im Protokoll thematisierten Zielkonflikt zwischen einer Renditeerwartung von 4,5 % (nach Kosten und nach Steuern) einerseits und einer Risikotragfähigkeit bzw. Verlusttoleranz von nur 15 % zu erläutern. Angesichts des historischen Niedrigzinsniveaus müsse man bei einer zunächst gewünschten Rentenquote von 50 % entweder die Renditeerwartung deutlich reduzieren oder aber umgekehrt die Aktienquote entsprechend erhöhen. Letztendlich entscheidet sich der Kunde für ein chancenorientiertes Depot, also einer Erhöhung der Aktienquote. 

Beim Thema Nachhaltigkeit stelle sich für den Kunden die Frage, ob er über Investmentfonds an einer breiten Streuung interessiert sei, dabei aber nicht ganz so transparent eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Anlagestrategie verfolgen könne. Oder aber, ob der Kunde lieber ein Depot bevorzuge, welches auf Einzeltiteln basiert. Damit nämlich wäre Titel für Titel nachvollziehbar, wie es um die "Nachhaltigkeit" des jeweiligen Unternehmens bestellt sei. Der Kunde entscheidet sich für die größtmöglich nachvollziehbare Nachhaltigkeit und verzichtet damit auf ein Maximum an Diversifikation. 

CO2-Bilanz deutlich verbessert

Nachdem man das Risikoprofil des Kunden nochmals adjustiert hat, fest steht, dass er Einzeltitel möglichen Fondslösungen vorzieht, muss nur noch geklärt werden, ob der Kunde eine Vermögensverwaltung oder eine -beratung wünsche. Der Kunde entscheidet sich für letzteres, da er gern an den Anlageentscheidungen teilhaben möchte. 

Der anschließend zugesandte Anlagevorschlag enthält ein reines Aktiendepot, welches in Hinblick auf die etablierten Märkte aus Einzeltiteln und hinsichtlich der Schwellenländer aus Aktienfonds besteht. Zwar erfährt der Kunde so im Detail, welche Positionen das Depot enthalten soll und zwar wird er über die Ausschlusskriterien der Weberbank aufgeklärt, was jedoch die einzelnen Unternehmen in puncto "Nachhaltigkeit" auszeichnet, dies geht aus dem Anlagevorschlag nicht hervor. Immerhin wird deutlich: der Anlagevorschlag der Weberbank würde ggü. dem bestehenden MLP-Depot des Kunden die CO2-Bilanz um 61 % verbessern. Die Kosten dieses chancenorientierten Beratungsmandats, so geht aus dem Anlagevorschlag hervor, liegen bei 1,116 % p.a. (inkl. MwSt.).
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Preis-Leistungsverhältnis    

Kosten:

  • Vermögensverwaltung ab 1 Mio. Euro: 1,0 % p.a. (zzgl. MwSt.)

Mindestanlagesumme:

  • Fondsvermögensverwaltung ab 150.000 Euro
  • Private Banking und Private Wealth Management ab 500.000 Euro
  • (nachhaltige) Vermögensverwaltung auf Einzeltitelbasis ab 500.000 Euro

Dienstleistungsportfolio

  • Vermögensverwaltung und -beratung
  • Family Office
  • Vermögenssicherung und Nachfolge
  • Immobilienberatung und -finanzierung

Nachhaltigkeitsexpertise

  • Nachhaltigkeitsansatz basiert auf Ausschlusskriterien für Einzeltitel (keine Berücksichtigung eines Best-In-Class-Ansatzes)
  • Verfügt über kein eigenes Nachhaltigkeitskomitee
  • Nachhaltigkeitsexpertise erfolgt über externe Resarchpartner (bevorzugt MSCI ESG)
  • Nachhaltige Vermögensverwaltung

Teilnahme am Performance-Projekt: Ja

Kontakt

  • Anschrift: Weberbank Aktiengesellschaft, Hohenzollerndamm 134, 14199 Berlin, Deutschland
  • Internet:www.weberbank.de

Fazit: Strukturiert, freundlich und korrekt beraten – das können die Weberbanker ohne Zweifel. Schließlich hat der Kunde am Ende das Gefühl, voll umfänglich beraten worden zu sein. Auch die Thematisierung des Zielkonflikts zwischen Renditeerwartung und Verlusttoleranz spricht für die Berliner. Einzig das Thema "Nachhaltigkeit" bleibt ein wenig an der Oberfläche. Um ggü. Mitbewerbern mit einer hauseigenen Expertise mitzuhalten, ist hier sicherlich noch nicht das letzte Wort gesprochen.

HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz. erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter QF/QF und Ralf Vielhaber / Verlag Fuchsbriefe.

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