Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
3886
Bankhaus Ellwanger & Geiger KG | Stiftungsvermögen 2017 | Qualifikationsrunde Angebotsabgabe

Bankhaus Ellwanger & Geiger: Genauer Blick aufs Risiko

Hat sich nicht qualifiziert: Das Bankhaus Ellwanger & Geiger
Das Bankhaus Ellwanger & Geiger aus der Schwabenmetropole Stuttgart kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Der Anlagevorschlag weist in einem zentralen Bereich Schwächen auf.

Bankhaus Ellwanger & Geiger: Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart
www.ellwanger-geiger.de

Schwaben können bekanntlich alles, außer Hochdeutsch. Die Behauptung ist aber nicht ganz richtig, denn auch bei der Vermögensverwaltung für Stiftungen zeigen sich Schwächen bei der Bank, die 1912 in Stuttgart gegründet wurde. Dem Vorschlag für die Thussi-Drexler-Stiftung mangelt es an Klarheit bei der Zielrendite und der Ausschüttung.

Das Angebot

Mit den Anforderungen der Stiftung setzen sich die Stuttgarter gut auseinander. Ellwanger und Geiger beginnt für den Anlagevorschlag mit einer Beschreibung des durch die Niedrigzinsen schwierigen Marktumfelds. Das Spannungsverhältnis zwischen Substanzerhalt des Stiftungsvermögens und Ertragserzielung wird von der Bank benannt. Ein gut erklärtes Risikomanagement soll das Vermögen absichern.  Die Bank empfiehlt der Stiftung, 4% des Vermögens selbst als Liquidität zu halten. Weitere 10% des Vermögens hält Ellwanger und Geiger als liquide Mittel. 70% des Vermögens soll in Anleihen und anleiheähnliche Instrumente investiert werden. Hier soll primär in europäische Staats- und Unternehmensanleihen investiert werden. Hinzu kommen Anleihefonds mit globaler Ausrichtung. Dies soll regelmäßige Erträge bei schwankungsarmer Vermögensentwicklung sichern.  30% des Vermögens soll in Aktien und aktienähnliche Anlagen investiert werden. Hier soll über Länder und Branchen breit diversifiziert werden, mit Schwerpunkt auf Wachstumsbranchen und -regionen. Dies ermöglicht es, durch Dividenden Erträge zu erwirtschaften und das Vermögen zu erhalten. Für ein derartiges Portfolio errechnet Ellwanger & Geiger eine aktuelle Ausschüttung von etwa 1,90% p.a. oder etwa 55.000 Euro bezogen auf 2.880.000 Euro verwaltetem Vermögen. Hier werden nur ordentliche Erträge genannt. Wie die Bank darauf kommt, ist nicht klar. Auf Inflation und den von der Stiftung geforderten Kapitalerhalt geht die Bank nicht ein. Wie hoch die Zielrendite ist, bleibt unklar. Hier lässt das Bankhaus Ellwanger & Geiger zu vieles im Unklaren. Das Angebot ist hier zu wenig detailliert und geht nicht tief genug. Eine Ausschüttungsplanung fehlt. Sie könnte hier Klarheit schaffen.

Hinweis: Das Bankhaus Ellwanger & Geiger nahm nicht am Performance-Projekt III (Stiftung) von Dr. Jörg Richter und Verlag FUCHSBRIEFE teil.

Allgemeine Informationen

Unabhängigkeit, Kontinuität und eine konservative Risikopolitik zeichnen das Bankhaus nach eigenem Bekunden aus. Ziel ist es, maßgeschneiderte Lösungen für die individuellen Bedürfnisse der Kunden zu finden.  Die Bank beschäftigt 150 Mitarbeiter. Seit der Gründung wird sie als Kommanditgesellschaft geführt. Die persönlich haftenden Gesellschafter Mario Caroli und Dr. Volker Gerstenmaier führen die Bank seit über 15 Jahren. Ellwangen & Geiger bearbeiten die vier Geschäftsfelder Privatbank, private Immobilien, gewerbliche Immobilien und institutionelles Asset-Management. Die Bank bietet Vermögensanlagen, Finanzierungslösungen, und private Vorsorgekonzepte für Familienvermögen und Stiftungen. Hinzu kommt ein breites Leistungsspektrum im Immobilienbereich. Insgesamt wird ein Anlagevolumen von 750 Mio. Euro verwaltet.   Ein siebenköpfiges Vermögensverwaltungsteam entscheidet über die Auswahl der Zielinvestments. Auch die zeitliche Umsetzung der Investitionsentscheidung und die Überwachung des Gesamtportfolios fallen in seine Verantwortung. Ein Anlageausschuss, der ebenfalls aus sieben Personen besteht, entscheidet über die Portfoliostruktur.

Stiftungskompetenz seit 1999

Seit 1999 verfügt Ellwanger & Geiger über Stiftungskompetenz. Derzeit werden 10 Stiftungen betreut. Das Stiftungsvermögen liegt bei 50 Mio. Euro. Zwei Mitarbeiter sind auf das Thema Stiftungen spezialisiert. Sie werden von vier Portfoliomanagern, die sich um die Anlage kümmern, unterstützt. Die Mitarbeiter des Bereichs Private Banking sind im Schnitt seit zwölf Jahren bei Ellwanger & Geiger beschäftigt. Im Bereich Nachhaltigkeit werden regelmäßig Workshops besucht. Bei offenen Investmentfonds in dem Bereich verfügt die Bank über einiges Know-How. Die Bank bietet Stiftungen Unterstützung vor allen in der Gründungsphase. Auch bei übergeordneten Vorgängen wie der Koordinierung von Bankverbindungen, Fundraising, Strategiegespräche und Änderungen des Stiftungs- und Steuerrechts bietet die Bank ihre Hilfe an. Bei alltäglichen Verwaltungsaufgaben wie Rechnungslegung oder Jahresabschluss jedoch nicht. Auf Wunsch arbeiten Bankmitarbeiter in Stiftungsgremien mit und unterstützen die Geschäftsführung.

Fazit: Die Anlagestrategie weist bei der Zielrendite und der Ausschüttung Schwächen auf. Diese sind aber sehr wichtig für die Erfüllung der Anlage-Strategie der Thussi-Drexler-Stiftung. Die Auseinandersetzung mit dem Risiko ist gut. Für die Qualifikation in die Runde der besten Zehn reicht das Angebot jedoch nicht.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Neue Zoll-Gesetzgebung in China

China droht der EU und USA mit Gegenzöllen

China hat seine Zollgesetzgebung verschärft. Ziel ist es, einfacher Gegenzölle erheben zu können. Ob China die neuen Gesetze auch ausnutzen wird, ist noch fraglich.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
  • Fuchs plus
  • Neue EU-Richtlinie

EU macht bei Greenwashing Ernst

Europäische Union © Alterfalter / Fotolia
Die neue Greenwashing-Richtlinie der EU wurde erst Ende Februar erlassen. Inzwischen hat die EU ein erstes Musterverfahren begonnen. Das zeigt, dass die EU Ernst macht. Eine Übergangszeit wird es nicht geben. Die Unternehmen müssen nachweisen können, dass ihre Umweltbehauptungen auch zutreffen.
Zum Seitenanfang