Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1846
Zinsüberraschungen in der Schweiz und in Japan

Leitzinsen: SNB senkt und BoJ hebt an

Zwei Notenbanken haben die Finanzmärkte überrascht. Die Schweizerisch Nationalbank hat die Leitzinsen überraschend gesenkt und damit eine Dollar-Rallye ausgelöst. Die Notenbank von Japan hat die Finanzmärkte dagegen mit einem Zinsschritt nach oben überrascht. In Nippon ist damit eine Zins-Ära zu Ende gegangen. Die Währungen - Franken und Yen - reagieren heftig.

Die Finanzmärkte müssen zwei Zins-Paukenschläge verdauen. Der größere von beiden kam aus der Schweiz. Die Notenbank der Alpenrepublik hat völlig überraschend den Leitzins gesenkt. Die SNB ist damit die erste Notenbank der westlichen Hemisphäre, die den Zinsweg nach unten eingeschlagen hat. Jetzt könnten weitere kleine Notenbanken folgen, unter Umständen auch die EZB, während die US-Notenbank die Füße weiter auf dem Hochplateau stillhält.

An den Finanzmärkten hat die SNB-Überraschung eine Dollar-Rallye gegen diverse Währungen ausgelöst. Parallel dazu kam der Franken kräftig unter Druck. Kurzfristig dürfte die Währung der Eidgenossen auch weiter nachgeben und in Richtung Euro-Parität fallen. Für die strategische Währungsdiversifikation ist das aber eine Chance. Denn wir halten den Franken nach wie vor für substanziell stark (FD vom 1.3.). Darüber hinaus bietet CHF eine gute Möglichkeit für Euro-Anleger, auch unterschiedlichen Rechtsräumen zu diversifizieren. Vor dem Hintergrund des aktuellen Rücksetzers sind auch Aktien aus der Schweiz lukrativ.  

Schweiz senkt, Japan erhöht

Auch in Japan hat die Notenbank mit ihrem Zinsschritt überrascht. Es war zwar erwartet worden, dass die Bank of Japan (BoJ) ihre Zinsen anheben wird. Der Zinsschritt war aber von den meisten erst im April erwartet worden. Nun ist ihn die BoJ bereits gegangen und hat die Zinsen aus dem negativen Bereich in den positven (0,1%) verschoben.

Hinter dem Paukenschlag steht offenbar vor allem die hohe durchschnittliche Lohnsteigerung von über 5% in Nippon. Die wurde von der Dachorganisation der Gewerkschaften in Japan ausgehandelt. Der Verband vertritt über 770 Gewerkschaften mit 7 Millionen Mitglieder. Einige Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern sogar noch wesentlich mehr, Nippon Steel prescht mit 14% voran. 

Zinsen rauf, Yen runter

Der Yen ist allerdings trotz des Sprungs der BoJ über den zinspolitischen Meilenstein ins Straucheln gekommen. Das ist auch deswegen überraschend, weil auch das Management der Zinsstruktur und die Käufe über ETFs und von J-REITs eingestellt wurden. Die Botschaft der Märkte an die Notenbank lautet: Der Schritt ist zu klein. Denn Zahlen zeigen: Zinsen in Höhe von 2% oder gar 3% wären durchaus angebracht. Die dürften aber wegen der exorbitanten Staatsverschuldung Zukunftsmusik bleiben. 

Aber: Für den Monat Februar zeigen die Inflationserwartungen wieder nach oben. Die Teuerung soll um 3% zulegen. Genauso wie sich die Deflation als hartnäckig erwies und sich in den Köpfen der Bevölkerung und der politischen Entscheidungsträger einbrannte, dürfte sich die Inflation (entsprechend der Erfahrungen aus den 1970er Jahren) als hartnäckiger erweisen. Auch am Yen wird dies erkennbar werden, wenn sich der Politikwechsel im Verhalten der Marktteilnehmer und Währungshüter erst einmal manifestiert hat.

Fazit: Die Notenbanken bewegen die Märkte. Der Franken wird kurzfristig unter Druck stehen, sich aber wieder fangen. Die Währung hat eine solide Basis. In Japan ist die Zinswende zwar erfolgt. Aber der Zinsschritt ist für die Inflation viel zu gering. Der Yen wird weiter geschwächt. Nur wenn die Zinsen deutlich ansteigen, wird er sich substanziell fangen können.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Flutter Entertainment ist die Glücksspiel-Nummer 1

Flutter strebt Aktiennotiz in den USA an

Steigender Gewinn ©Eisenhans - Fotolia
Der Glücksspielmarkt wächst - und Flutter Entertainment wächst noch schneller. Nun will das Unternehmen seinen Börsensitz in die USA verlegen. Das Kalkül dahinter ist klar und dürfte Aktionäre freuen.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
  • Einblick in den «Trusted Wealth Manager 2024»

Wie Oberbanscheidt & Cie. Transparenz und Kundenvertrauen in Vermögensverwaltung fördert

Grafik envato elements, Redaktion Fuchsbriefe
Die Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltungs GmbH mit Sitz in Kleve zeigt sich im neuesten «Trusted Wealth Manager» offen für Transparenz und Kundenkommunikation. Das Unternehmen bekräftigte seine Bereitschaft, Teile des Selbstauskunftsfragebogens zu beantworten, als Ergänzung zum laufenden Monitoring der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz, was die Grundlage für eine vertrauensvolle Beziehung zu seinen Kunden bildet.
Neueste Artikel
  • Taunus Sparkasse Trusted Wealth Manager auch 2024

Proaktives Beschwerdemanagement stärkt Vertrauen in die Taunus Sparkasse

© Grafik: Verlag Fuchsbriefe, envato elements
Die Taunus Sparkasse demonstriert bemerkenswerte Kundenloyalität, trotz der branchenweiten Herausforderungen im Zusammenhang mit Online-Banking- und Kreditkartenbetrug. Mit einer Weiterempfehlungsquote von satten 96 % (Vorjahr 97 %) im Bereich des Private Banking im Jahr 2023, bestätigt durch eine jährliche Kundenzufriedenheitsbefragung, unterstreicht die Bank in ihrer Selbstauskunft, ihren Erfolg bei der Pflege positiver Kundenbeziehungen.
  • Fuchs plus
  • Zinssenkung im September bleibt ungewiss

US-Inflationsdaten: Ein Hoffnungsschimmer, mehr nicht

Amerika Börse © TexBr / stock.adobe.com
In den USA könnte im (Früh-)Herbst (September) die erste Zinssenkung anstehen. Darauf deuten die Daten vom aktuellen Rand hin. FUCHS-DEVISEN haben die vorliegenden Inflationszahlen in ihrer Bestandteile zerlegt und dies mit dem Prognosemodell der Fed abgeglichen, das wir hier Anfang April vorgestellt haben.
  • Fuchs plus
  • Durchwachsene Ernte-Prognosen

Weizen-Preis strebt wieder nach oben

Weizen © Elenathewise / fotolia.com
Die Ernte-Prognosen für Weizen treiben den Preis wieder hoch. In den USA fielen sie geringer aus als erwartet. In Russland hat eine überraschende Frost-Periode die Aussaat massiv geschädigt. Wie weit kann der Weizen-Preis noch gehen?
Zum Seitenanfang