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Zweigeteilter Unternehmensmarkt

Preise für Firmenübernahmen fallen

Fallende Bewertungen. © coffeekai / Getty Images / iStock
Am Unternehmensmarkt hat der Wind kräftig und dauerhaft gedreht. Die Preise, ausgedrückt in den EBIT-Multiplikatoren fallen. Noch am stärksten gefragt sind kleine und mittlere Unternehmen, die weiter von Strategen gekauft werden. Einige Branchen können sich dabei sogar noch ganz gut halten, in anderen stehen die Preise kräftig unter Druck.

Am Markt für Unternehmensübernahmen geht es gerade mit Schwung in zwei Richtungen. Während die Nachfrage nach kleinen und mittleren Unternehmen robust bleibt, bricht die Nachfrage nach großen Unternehmen steil zusammen. Dahinter steckt, dass KMU oft von Strategen gekauft werden, die ihre Wertschöpfungsketten verlängern, diversifizieren oder sich Marktanteile dazukaufen. Dem gegenüber werden große Unternehmen (der Beteiligungen) vornehmlich von Finanzinvestoren gekauft. Die leiden, im Gegensatz zu den Strategen, aber deutlich stärker unter dem starken Zinsanstieg.

Zweigeteilter Markt

Die Spaltung zeigt sich gut beim Blick auf die Zahl der Transaktionen. Während die Zahl der kleinen und mittleren M&A (weniger als 500 Mio. Euro) auch im Jahr 2022 in Deutschland knapp über 700 Transaktionen lag (ähnlich wie 2021), brach das Volumen der großen Deals (über 500 Mio. Euro) um gut 20% ein.

Mit Blick auf die Branchen zeigen sich bei den Käufern klare Präferenzen. Besonders gefragt sind Industrie- und Technologieunternehmen. Insbesondere aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung dürften Techs auch weiter en vogue sein. Auch Pharma- Healthcare- und Konsumgüter-Firmen stehen bei den Käufern hoch im Kurs. Die bis zur Jahresmitte 2022 hohe Nachfrage im Immobiliensektor kühlt sich mit steigenden Marktzinsen dagegen deutlich ab.

Multiplikatoren sinken

Käufer und Verkäufer finden aber derzeit schwer zusammen. Oft gibt es größere Bewertungsdifferenzen. Während sich die Verkäufer stark an der Historie orientieren und auf Kaufpreisen beruhen, die vor einigen Monaten üblich waren, preisen die potenziellen Käufer viel stärker die aktuellen Risiken ein. Dazu gehören Inflation, Energiekrise, politische Unsicherheiten. Vielfach fällt es beiden Seiten schwer, einen gemeinsamen Blick auf diese Faktoren zu erlangen und die Bewertungslücken zu reduzieren.

Derweil setzt sich der Rückgang der Multiplikatoren weiter fort. Über alle Branchen und Unternehmensgrößenklassen gehen die Multiples inzwischen zurück. Selbst in den Hochpreis-Branchen Software (EBIT-Multiple 9,2 – 11,2) und Pharma (EBIT-Multiple 9 – 12) stehen die Multiples für mittelgroße Unternehmen (Umsatz 50 – 250 Mio. Euro) unter Druck. Am unteren Ende der Preis-Skala finden sich Transport, Logistik und Tourismus. Das EBIT-Multiple für kleine Unternehmen (bis 50 Mio. Euro Umsatz) liegt bei 4,2 (mittelgroße Unternehmen 7,2).

Fazit: Steigende Zinsen und diverse Unsicherheiten drücken auf die Bewertung der Unternehmen. Das wird auch im kommenden Quartal so sein. Verkäufer haben vielfach einen zu weit rückwärts gerichteten Blick, daher zu hohe Preisvorstellungen.
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