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Wie die jüngere Generation den Kunstmarkt verändert

Demografischer Wandel wird Zweiteilung des Kunstmarktes auslösen

Junge Menschen betrachten moderne Kunst in einer Galerie. © guruXOX / stock.adobe.com
Eine neue Generation drängt auf den Kunstmarkt. Sie ist nicht nur jung, sondern hat auch eigene selbstbewusste Vorstellungen, Ideale, Techniken, die sich in ihrem Verhalten spiegeln. Wie beeinflusst das den Kunstmarkt? FUCHSBRIEFE geben einen Ausblick.

Der Generationenwandel wird den Kunstmarkt umkrempeln. Denn die Lebensumstände der Jüngeren unterscheiden sich immer stärker von denen der Eltern- und Großelterngeneration. Wertewandel, Re- und Upcycling, Token-Art (NFT), ChatGPT, KI, Tiny-Häuser usw. sind die aktuellen gesellschaftlichen Trends. Junge Menschen haben andere Lebensvorstellungen und erfahren rigorose technologische Umbrüche (Energiewende, Mobilitätswende, Künstliche Intelligenz). Das beeinflusst ihr Verhältnis zu Kunst. FUCHSBRIEFE versuchen sich an den daraus resultierenden Ableitungen:

Kunst wird immer seltener im privaten Raum stattfinden. Schon Gespräche mit gestandenen Kunstfreunden enden häufig mit dem Satz: "Meine Wände sind voll." Die Jüngeren verkleinern sich noch weiter. Wohnmodelle, wie Wohngemeinschaften, Mehrgenerationenhäusern oder auch Tiny-Houses haben angesichts hoher Mieten und steigender Zinsen Konjunktur. Auch die Anzahl der Singlehaushalte, der Geschiedenen oder Verwitweten steigt seit Jahren und damit auch der Bedarf an kleinerem Wohnraum. Da bleibt kaum Platz für große Kunst.

Nachhaltigkeit und technologischer Wandel eröffnen neue Dimensionen

Zum geänderten Wohnverhalten gesellen sich die Nachhaltigkeitstrends Upcycling bzw. Recycling hinzu. Darunter wird die Aufwertung gebrauchter Dinge zu neuen Objekten verstanden. Diese Erscheinung findet sich besonders im Marktsegment Möbel und Designobjekte wieder. Ob sich dies mittelfristig in steigenden Preisen auf Varia- bzw. Möbelauktionen zeigt, bleibt abzuwarten. 

Mit Sicherheit wird sich die Tendenz zu Kunstwerken eher kleineren Formats hinbewegen. Vielleicht erleben gerade deshalb NFT-Token basierte Kunstwerke einen Hype. Für Zeiten knapper werdenden Raums und einer eher konsumabgewandten Haltung ganzer Generationen werden es traditionelle Kunstformen deutlich schwerer haben. Damit ist auch gesagt, dass die Preise für Kunst direkt berührt werden.

Wer kann noch Kunst kaufen?

Eine weitere relevante Frage: Wer kommt überhaupt noch als Kunstkäufer in Betracht? Der Vermögensaufbau ist für die junge Generation in den zurückliegenden Jahren immer schwieriger geworden. Letztlich gibt es nur drei Vermögensklassen (Reiche, Mittelschicht, Vermögensarme), die für den Kunstmarkt in Betracht kommen. 

Für jede Vermögensklasse haben sich inzwischen Formate der Kunstvermittlung und des Kunsterwerbs etabliert. 

  • Für die eher vermögensarmen Bürger findet Kunsterwerb überwiegend im niedrigpreisigen Sektor mit Kunstdrucken, Kleingrafiken oder Varia-Angeboten statt. 
  • Die Mittelschicht hält sich in den letzten Jahren auffällig mit Käufen zurück. Ehemals verstärkten Studienräte, Ärzte, Ingenieure und mittlere Beamte die Käuferschaft. Diese Marktteilnehmer sind selten geworden. Dennoch: 90% aller weltweit angebotenen Auktionslose liegen unter 12.500 USD, so der Art-Market-Report 2022 von artprice. Addiert kommen diese 90% aber bei weitem nicht an den Umsatz der 10% Spitzenware heran. 
  • Damit ist klar: Marktmacher sind und bleiben die Vermögenden. Dieser Markt konzentriert sich auf Künstler mit Namen, bzw. bestimmte Qualitäten. Die großen Auktionshäuser, Galerien und Händler buhlen vor allem um diese Schicht. Mit speziellen Formaten, wie Preopenings, Evening-Sales, exklusiven Messe- und Ausstellungsevents wird die Ware beworben und dann an den Interessenten gebracht.

Zweiteilung am Auktionsmarkt

Der Markt wird sich darum zweiteilen. Spitzenware wird vermehrt in die großen Auktionshäuser wandern, während Standard-Flachware eher zu mittelgroßen bzw. kleineren Anbietern Wege findet.  Um Kosten zu sparen und auch näher am Kunden zu sein, steht man grundsätzlich am Anfang einer großen Digitalisierungswelle. Digitale Auktionsplattformen spielen dabei schon heute eine wichtige Rolle. Der hier abgewickelte Umsatz ist zum Teil schon höher als der analoge Teil.

Fazit: Der Kunstmarkt wird sich an diese Veränderungen anpassen müssen. Die Käuferschicht dürfte insgesamt kleiner werden. Das spricht für tendenziell sinkende Preise.
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