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Stiftungsmanager 2021

Das weite Feld

Das weite Feld. Copyright: Pexels
Das Feld derjenigen Banken und Vermögensverwalter, die im diesjährigen Qualitätstest der Stiftungsmanager den Sprung in den Beauty Contest nicht geschafft haben, ist tatsächlich und im wahrsten Sinne des Wortes „weit“: Elf der 41 Institute hatten sich für den Endausscheid qualifiziert, neun haben daran teilgenommen. Einige haben den Einzug allerdings nur knapp verpasst.

Die Fürst Fugger Privatbank entschied sich ebenso wie Werther und ernst gegen die Teilnahme am Endausscheid: einmal wegen nicht ausreichender Vorbereitungszeit – Fugger – einmal wegen noch mangelnder Erfahrung. Lunis Vermögensverwaltung wiederum nahm teil, holte somit auch Punkte in Beauty Contest und bei der Investmentkompetenz, die nur bei den Teilnehmern der Endrunde bewertet wird, kam aber in der Gesamtwertung nicht mehr auf ein «gut».

Zu den vier „Unglücklichen“, die mit insgesamt 50 und mehr Prozent der möglichen Punkt knapp den Spitzenplätzen unterlegen waren, zählen die Bethmann Bank, das Bankhaus Lampe, die Hamburger Sparkasse sowie Merck Finck Privatbankiers. Bei der Qualität der Anlagevorschläge liegen sie mit 71 Prozent (32 von 45 möglichen Punkten) im oberen Mittelfeld.

Quartett zeigt gute Transparenz

Anders zeigt sich die Situation bei der Transparenz. Hier haben alle vier deutlich besser abgeschnitten. Die Bethmann Bank landet sogar zusammen mit dem Gesamtsieger BW-Bank auf Platz 1, Bankhaus Lampe auf einem achtbaren vierten Rang. Auch Haspa auf Platz 9 hat sich hier ganz wacker geschlagen und nur Merck Finck ist mit Rang 14 etwas weiter abgeschlagen. Mehr Detailfreude hätte den Privatbankiers gutgetan.

Bethmann besticht mit ausführlichen und nachvollziehbaren Auskünften zu den internen Prozessen, dem Nachhaltigkeitsansatz und zum Research. Recht ordentlich hat das Quartett das Thema Dienstleistungen in den Griff bekommen. Sprich: Sie bieten viele Dienstleistungen an und haben darüber auch offen Auskunft gegeben. Die Plätze 4 (Lampe), 6 (Merck Finck), 7 (Bethmann) und 10 (Haspa) zeugen davon.

Wenig auskunftsfreudig

Werfen wir noch einen Blick auf die vier Schlusslichter. Die Fürstlich Castell´sche Bank hält mit lediglich 13 Prozent in der Gesamtwertung die rote Laterne, während sich HypoVereinsbank (27 Prozent) und mit je 29 Prozent P&S Vermögensberatungs AG sowie Huber, Reuss & Kollegen Vermögensverwaltung GmbH schon deutlich davon absetzen konnten.

Zum Teil handelt es sich in dieser Gruppe um ein „optisch“ unnötig schlecht wirkendes Ergebnis, obwohl im Anlagekonzept eine passable Leistung vorliegt. Der Grund: Drei der vier Anbieter haben sich weder an den Transparenz- noch an den Dienstleistungsfragen beteiligt und hier schon viel Boden verloren. Nur die HypoVereinsbank war da auskunftsfreudig und ist in beiden Wertungskategorien auf Platz 8 gekommen. Bei der Hypo warf der Anlagevorschlag jedoch manches Fragezeichen auf; hier hat sie viel an Boden verloren.

Zu wenige kommentierende Worte

Und wie haben sich die drei „Mittelfeldspieler“ KIRIX Vermögensverwaltung AG, Spiekermann & Co AG sowie Berenberg – Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG auf den Plätzen 19 bis 21 in der Gesamtwertung geschlagen? Die Transparenzfragen haben nur Spiekermann und KIRIX beantwortet.

Bei KIRIX sind die Antworten zum Teil lakonisch. Aauch bei der nicht unwichtigen Frage zur Nachhaltigkeit. Etwa so: „Als lizensierter Vermögensverwalter müssen wir nationale und EU-Vorschriften zum Thema Nachhaltigkeit bzw. ESG beachten“.

Punkte ausgelassen

Auch Spiekermann kommt nicht gerade ins Plaudern, nutzt aber ab und an die Möglichkeit erklärende Kommentare abzugeben. Die Berenberg Bank liefert ein Anlagekonzept mit vielen guten Ansätzen, geht aber nicht auf die Transparenz- und Fragen nach dem Serviceangebot ein. Somit fehlen hier wichtige Punkte, um einen höheren Rang im „weiten Feld“ zu erklimmen.

Fazit: Das Feld der Banken und Vermögensverwalter, die an der Ausschreibung der Deutschen Kinderhospizstiftung teilgenommen haben und nicht in die Endrunde gekommen sind, umfasst drei Viertel aller Teilnehmer. Das ist eine ungewöhnlich hohe Zahl.

Nicht wenige der "Verlierer" haben nur deshalb den Weg nach oben verpasst, weil keine Transparenzfragen und Fragen zu den Stiftungsservices beantwortet haben und folglich für dieses Part auch keine Punkte vergeben werden konnten. Möglicherweise hatte dies auch mit organisatorischen Fragen in der langen Corona-Homeofficephase zu tun.

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