Nachhaltigkeit bleibt unberücksichtigt – und nicht nur die
Lange Vorreden sind die Sache der Fugger-Bank nicht: Mit einem lapidaren Fünfzeiler sendet sie der Weiss-Jänicke-Stiftung “Informationen zum Leistungsangebot im Rahmen der Vermögensverwaltung” zu. Hinweis: Der von der Stiftung gewünschte Fokus auf Nachhaltigkeit und Ethik sei in diesem Kontext nicht besonders gewichtet. Diesbezügliche Wünsche könne man ab einem Anlagebetrag von einer Mio. Euro einbeziehen.
Damit ist schon eines der wichtigsten Kriterien nicht erfüllt. Es wird allerdings, wie die Lektüre schnell offenbart, nicht das einzige bleiben, denn was die Bank schickt, hat mit der Vermögensverwaltung für Stiftungen schlicht nichts zu tun, sondern erläutert lediglich Anlagestrategien von der Stange sowie ergänzende Möglichkeiten.
Die bekannten fünf “Konfektionsgrößen”
Die Broschüre stellt die fünf inzwischen allseits bekannten, nach Aktienquote gestaffelten Anlagestrategien von konservativ bis offensiv vor. Dazu gibt es in einer Tabelle die Wertentwicklungen für das laufende Jahr 2019, die letzten 12 Monate, die Jahre 2014 bis 2018 einzeln und einige kumulierte Zeiträume. Einer weiteren Tabelle sind Anlageregionen und -währungen für alle fünf Strategien zu entnehmen, ebenso findet sich dort eine Gebührenstaffel, die von 0,85% (konservativ) bis 1,55% (für die Modelle Defensiv Plus, Ausgewogen und Offensiv) reicht – jeweils exklusive MwSt. Auch ein erfolgsabhängiges Vergütungsmodell bietet die Bank an.
Für jede Strategie gibt es Musterportfolios, Stresstests, Performance- und Risikokennzahlen, teils grafisch, teils in Tabellenform ausgearbeitet. Die individuelle Vermögensverwaltung, die auf lediglich einer Seite beschrieben wird (und die für die Weiss-Jänicke-Stiftung aufgrund des zu geringen Anlagevolumens nicht in Frage kommt), versteht die Bank als Erweiterung der fünf klassischen Strategien. Danach folgen Filialübersicht und als “Anlagen” Tabellen zu Investmentprozess, Risikomanagement und Honoraren sowie eine kurze Historie des Hauses.
Hinweis: Für den Beauty Contest hat sich die Fürst Fugger Privatbank 1822 nicht qualifiziert.
2021 (TOPs 2021) | Beratungsgespräch | Ein erinnerungswürdiger Auftritt | im Shop |
2020 (TOPs 2020) | Vermögensstrategie | Kurz – und unkonkret | im Shop |
2019 (TOPs 2020) | Beratungsgespräch | Adel verpflichtet | im Shop |
2017 (TOPs 2018) | Beratungsgespräch | Smalltalk ist zu wenig | im Shop |
2017 (TOPs 2017) | Vermögensstrategie | Offene Entscheidung | im Shop |
2016 (TOPs 2017) | Beratungsgespräch | Im Wettbewerb mit dem eigenen Anspruch | im Shop |
2020 (TOPs 2020) | Reich an Einfluss und Kapital | im Shop |
2020 | Qualifikation | Nachhaltigkeit bleibt unberücksichtigt – und nicht nur die | im Shop |
Adresse
Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft
Niederlassung Köln
Apostelnstraße 1-3
50667 Köln
Website: https://www.fuggerbank.de/
Ansprechpartner zum Thema Stiftungen
Christoph Mertens
Stellv. Abteilungsdirektor
Telefon: +49 221 206544-23
Mailadresse: christoph mertens(at)fuggerbank.de
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Von der Fürst Fugger Privatbank kommt wenig Verwertbares. Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht, wie angekündigt “nicht besonders”, sondern gar nicht berücksichtigt. Anders als Wettbewerber, die sich ebenfalls nicht die Mühe eines individuellen Konzepts machten, ringt sich die Bank nicht einmal dazu durch, auf Basis der Vorgaben “Kapitalerhalt” und “Ausschüttung” eines ihrer fünf “Pakete” zu empfehlen. Stiftungsexpertise lässt sich aus der Unterlage nicht herauslesen, Kundenorientierung auch nicht.
Empfehlung: Die Fuggerbank liefert im Markttest wenig Verwertbares. Auf Nachhaltigkeit könne erst ab einem Anlagevolumen von 1 Mio. eingegangen werden. Nichts für eine kleine Stiftung.