Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2151
Bund wird Treuhänder von Rosneft-Töchtern

In der Verstaatlichungs-Falle

Ein LKW des russischen Unternehmens Rosneft. © ROSNEFT 2022
Der Bund hat zwei Tochterfirmen des russischen Ölkonzerns Rosneft unter Treuhänderschaft gestellt. Ebenso wie zuvor Gazprom Germania - nun SEFE - ist auch dies ein Schritt in Richtung einer teuren Verstaatlichung. Ungemach droht derweil auch aus Finnland.
Die Ampelkoalition - zuvorderst Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) - kommt aus dem Verstaatlichungs-Modus nicht mehr heraus. Jetzt werden auch die deutschen Töchter der russischen Rosneft unter Treuhandverwaltung gestellt. Dieser Markteingriff ist noch deutlicher und gravierender als bei der ehemaligen Gazprom Germania, die jetzt SEFE heißt. 

Habeck sieht sich gezwungen, die Rosneft-Töchter zu verstaatlichen, um die Arbeitsfähigkeit der Raffinerie in Schwedt (Brandenburg) dauerhaft zu gewährleisten. Die ist in Folge des von der EU und Deutschland beschlossenen Öl-Embargos gegen Russland gefährdet. Denn ab 1. Januar soll in die meisten EU-Staaten kein russisches Öl mehr fließen. Rosneft hat sich allerdings nicht um teurere Ersatzlieferungen aus anderen Quellen gekümmert. Schließlich gibt es auch laufende Verträge mit Russland. 

Treuhand-Trick funktioniert nicht bei Rosneft

Der Treuhand-Trick des Bundes funktioniert bei Rosneft aber nicht wie bei Gazprom Germania. Die Rosneft-Töchter sind eigenständige Unternehmen und Deutschland ist aufgrund der Sanktionen absehbar vertragsbrüchig. Das entzieht Rosneft die Arbeitsfähigkeit. Bei Gazprom konnte der Bund über die Treuhand eingreifen, weil das Unternehmen - ohne Prüfung - verkauft werden sollte. Darum war eine Treuhandlösung zunächst machbar. Der Verkauf bleibt aber dennoch nur "schwebend unwirksam". Irgendwann wird es dazu eine Grundsatzentscheidung geben müssen - die im aktuellen Umfeld auch nur auf eine Verstaatlichung hinauslaufen kann (FB vom 15.06.).

Auch wenn der Bund die Treuhandlösung bei Rosneft "vorerst auf 6 Monate befristet" hat, sitzt er in derselben Falle wie bei Gazprom. So lange wie die Öl-Sanktionen bestehen bleiben, wird Rosneft kein Öl aus Russland beziehen. Darum wird der Bund auch bei Rosneft immer wieder in "Treuhand-Verlängerungen" gehen. Das wird Rosneft nicht ewig akzeptieren und gegen die Verstaatlichung klagen. 

Finnland wird bei Uniper-Verstaatlichung klagen

Ähnlich vertrackt ist die Lage beim angeschlagenen Gasversorger Uniper. Sollte der Bund auch hier die Mehrheit übernehmen, kann er sich auf satte Entschädigungszahlungen einstellen. Der finnische Fortum-Konzern hatte seiner Tochter Uniper Anfang des Jahres ein Milliardendarlehen gewährt. Im Fall einer Verstaatlichung wird Finnland eine Entschädigung von acht Milliarden Euro von der Bundesregierung fordern. »Es ist absolut klar, dass Finnland Deutschland nicht erlauben wird, Uniper ohne Entschädigung zu verstaatlichen«, sagte Tytti Tuppurainen, Ministerin für europäische Angelegenheiten und Eigentumssteuerung, vor dem finnischen Parlament.  

Fazit: Die Ampel ist mit den Sanktionen in eine ordnungspolitische Falle getappt. Erst Verstaatlichung, dann Entschädigung - dieses Muster werden wir bei Rosneft und auch bei einer Mehrheitsbeteiligung des Staates bei Uniper sehen. Wird das juristische Kapitel bei der SEFE geschlossen, sind auch Entschädigungen absehbar. Die Staatseingriffe ziehen damit erhebliche milliardenschwere Eingriffe und Risiken für Verbraucher und Steuerzahler nach sich.
Meist gelesene Artikel
  • Value Experts sind Trusted Wealth Manager 2024

Keine Verfahren und hohes Weiterempfehlungsverhalten bei VALEXX

© Grafik: envato elements, Redaktion Fuchsbriefe
Die Value Experts zeigt sich als ein Unternehmen, das sich durch Professionalität und eine hohe Zufriedenheit seiner Kunden auszeichnet. Laut Selbstauskunft wurden weder Verfahren gegen das Unternehmen geführt, noch gab es außergerichtliche Einigungen oder gerichtliche Urteile, die eine negative Tendenz aufweisen könnten. Das ist außergewöhnlich und deckt sich auch mit den Informationen, die die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz aus ihrem laufenden Monitoring des Unternehmens bezieht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Credo Vermögensmanagement GmbH

CREDO baut Nähe zum Kunden auf

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Eule, Segelboot, Keimling und Füllhalter – mit diesen Bildmotiven begrüßt CREDO auf der Website seine Gäste. Die Eule beobachtet genau, das Segelboot manövriert durch stürmische Zeiten, der Keimling steht für gesundes Wachstum und der Füllhalter soll Unabhängigkeit symbolisieren. Nicht schlecht gelöst. CREDO bedeutet laut Website „Ich glaube". Glauben und Vertrauen seien die wertvollsten Güter, der Ursprung des Unternehmens liege in kirchlichen Mandaten. Das passt perfekt zur Stiftung Fliege.
  • Fuchs plus
  • Flutter Entertainment ist die Glücksspiel-Nummer 1

Flutter strebt Aktiennotiz in den USA an

Steigender Gewinn ©Eisenhans - Fotolia
Der Glücksspielmarkt wächst - und Flutter Entertainment wächst noch schneller. Nun will das Unternehmen seinen Börsensitz in die USA verlegen. Das Kalkül dahinter ist klar und dürfte Aktionäre freuen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Zinssenkung im September bleibt ungewiss

US-Inflationsdaten: Ein Hoffnungsschimmer, mehr nicht

Amerika Börse © TexBr / stock.adobe.com
In den USA könnte im (Früh-)Herbst (September) die erste Zinssenkung anstehen. Darauf deuten die Daten vom aktuellen Rand hin. FUCHS-DEVISEN haben die vorliegenden Inflationszahlen in ihrer Bestandteile zerlegt und dies mit dem Prognosemodell der Fed abgeglichen, das wir hier Anfang April vorgestellt haben.
  • Fuchs plus
  • Durchwachsene Ernte-Prognosen

Weizen-Preis strebt wieder nach oben

Weizen © Elenathewise / fotolia.com
Die Ernte-Prognosen für Weizen treiben den Preis wieder hoch. In den USA fielen sie geringer aus als erwartet. In Russland hat eine überraschende Frost-Periode die Aussaat massiv geschädigt. Wie weit kann der Weizen-Preis noch gehen?
  • Fuchs plus
  • Bitcoin wird vom US-Wahlkampf angeschoben

US-Wahlen werden Krypto-Treiber

Die Flaute auf den Krypto-Märkten nähert sich ihrem Ende. Die Fortsetzung des Bullenlaufs wird bald beginnen. Sie wird angetrieben unter anderem durch die Präsidentschaftswahlen in den USA.
Zum Seitenanfang